Im St.Galler Rat spricht man Deutsch. Erwin Böhi (SVP) und Meinrad Gschwend (Grüne) wollten dies mit einer Motion ändern. Sie verlangten, dass man sowohl auf Hochdeutsch als auch in Mundart die Beratungen führen dürfe. «Mundart erlebt eine eigentliche kulturelle Blüte», schreiben die Kantonsräte.
Das Ratspräsidium fand kein Gehör für die Mundart. Michael Götte (SVP) sagte im Namen des Präsidiums: «Die Schriftsprache erleichtert einiges im Ratsbetrieb, beispielsweise die Protokollführung.» Ausserdem sei nirgends festgeschrieben, dass die Beratungen Hochdeutsch geführt werden müssten.
Böhi fühlte sich dadurch beflügelt und antwortete in Mundart: «Mundart isch ziitgmäss und anti-elitär.» Die Motion wurde trotzdem mit 67 zu 42 Stimmen abgelehnt.