Versammlungsverbot

«Stellen der Bevölkerung ein gutes Zeugnis aus»

· Online seit 21.03.2020, 11:36 Uhr
Seit Freitagabend patroulliert die Polizei und löst grössere Menschenansammlungen auf. Allgemein ist die Polizei mit dem Verhalten der Bürger sehr zufrieden, nur wenige Gruppen mussten auf das Versammlungsverbot aufmerksam gemacht werden.
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Bis Mitternacht waren im FM1-Land noch Menschen unterwegs, dann wurde es ruhig. Ganz nach der Vorschrift des Budesrats. Dieser hat am Freitag beschlossen, dass Versammlungen im öffentlichen Raum ab fünf Personen nicht mehr erlaubt sind.

Polizei macht Leute auf Verbot aufmerksam

Die St.Galler Stadtpolizei machte bis Mitternacht drei Gruppen auf das Versammlungsverbot aufmerksam. «Es waren zwei Gruppen von jeweils acht Personen und eine Gruppe mit fünf Personen unterwegs», sagt Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen. Ebenfalls in der Stadt Chur wurden nur vereinzelt Gruppen angetroffen und auf das Verbot aufmerksam gemacht.

Auch die Kantonspolizei Thurgau machte im ganzen Kanton vor Mitternacht einige Gruppierungen darauf aufmerksam, dass man momentan Zuhause bleiben sollte. «Es waren aber nur vereinzelte Einsätze, verteilt über das gesamte Kantonsgebiet», sagt Daniel Meili, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau.

Vor allem junge Leute und Jugendliche versammelten sich noch

Gleiches gilt auch für den Kanton St.Gallen, einzelne Gruppen wurden auf das Verbot aufmerksam gemacht, verzeigt oder gebüsst wurde aber niemand. «Bei den Gruppen handelte es sich dabei fast ausschliesslich um Jugendliche und junge Menschen», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen.

Allgemein stelle man aber fest, dass viel weniger Leute auf der Strasse unterwegs seien. «Es gibt immer wieder ganz wenige, die sich nicht an die Vorschriften halten. Ich glaube aber, es wird immer besser, wir müssen einfach dranbleiben», sagt Ueli Caluori, Kommandant der Stadtpolizei Chur. Die Patrouillen legen nun auch ein besonderes Augenmerk auf Versammlungen.

Jetzt könnte es auch Bussen geben

Wer sich seit Mitternacht nicht an das Versammlungsverbot des Bundesrats hält, riskiert eine Busse von bis zu hundert Franken. «Nach Mitternacht musste gar niemand mehr kontrolliert werden», sagt Hanspeter Krüsi.

Grundsätzlich ist man mit dem Verhalten der Bevölkerung sehr zufrieden. «Wir haben fast niemanden draussen angetroffen – möglicherweise ist daran aber auch das Wetter schuld», sagt Dionys Widmer.

In den nächsten Tagen wird die Polizei patroullieren. «Wir wollen die Leute auf das Versammlungsverbot aufmerksam machen, Bussen und Verzeigungen stehen absolut nicht im Vordergrund», sagt Hanspeter Krüsi. Nur wer absolut uneinsichtig sei, müsse mit einer Strafe rechnen.

Polizei aus dem Homeoffice und gereinigte Streifenwagen

Die Polizei ist allerdings nicht nur für die Durchsetzung der Regeln in der Gesellschaft verantwortlich, sondern hat auch eine Vorbildfunktion inne. Bei der Stadtpolizei Chur wurden deshalb in den letzten Tagen etliche Massnahmen erfgriffen.

«Wir machen alles, was möglich ist betreffend Abstandwahrung und Hygienemassnahmen. Der normale Alltag geht aber weiter, unseren Polizeiauftrag können wir nicht vernachlässigen», sagt Ueli Caluori. Wer kann, arbeitet im Homeoffice, am Schalter und im Kontakt mit der Bevölkerung wird der Abstand eingehalten und die Streifenwagen werden regelmässig und gründlich geputzt.

veröffentlicht: 21. März 2020 11:36
aktualisiert: 21. März 2020 11:36
Quelle: FM1Today

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