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Coronafälle in Schulen: «Wir sehen definitiv einen Anstieg»

· Online seit 06.09.2021, 06:10 Uhr
Der Unterricht ohne Maske und Social Distancing in den Klassenzimmern bleibt nicht ohne Folgen. Im Kanton Thurgau sind derzeit rund 400 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne und auch in den anderen Ostschweizer Kantonen nehmen die Fälle zum Teil zu.
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Kaum hat nach den Sommerferien der Unterricht wieder begonnen, zeigt sich in vielen Schulen das gleiche Bild. Die Corona-Ansteckungen steigen an. Im Kanton Thurgau mussten sich mehrere Klassen in Quarantäne begeben, insgesamt etwa 400 Schülerinnen und Schüler, wie das St.Galler Tagblatt schreibt.

Den Schulen im Kanton Thurgau ist es freigestellt, ob sie eine befristete Maskenpflicht einführen möchten. Weiterhin setzt der Kanton laut Regierungspräsidentin Monika Knill auf Ausbruchstestungen, heisst, wenn sich in einer Klasse Coronafälle häufen, wird diese durchgetestet. Schulen können sich freiwillig für serielle Tests anmelden.

Graubünden: Maskenpflicht in Klassenzimmern als Option

Auch Bündner Schulen sind von steigenden Infektionszahlen betroffen. Die Primarschule Malans konnte am Mittwoch nach zehn Tagen Homeschooling den regulären Unterricht wieder aufnehmen. «230 Personen wurden getestet. Aus den verschiedenen Testungen gingen insgesamt 63 positive Fälle hervor», sagt Ursina Trautmann von der Kommunikationsstelle Coronavirus des Kantons Graubünden. Die Primarschule Maloja bleibt noch zum 6. September im Fernunterricht. Von den 35 getesteten Personen waren dort 20 positiv.

«Wir sehen einen Anstieg von Coronafällen, das ist definitiv so», sagt Trautmann. Stellt dies aber auch in Relation zum «allgemeinen Anstieg der Coronazahlen in der Gesellschaft». Welche Massnahmen bei vermehrtem Auftreten von Fällen in Schulen in Graubünden ergriffen werden, entscheidet das Gesundheitsamt gemeinsam mit den Schulen situativ. «Je nachdem muss eine Klasse in die Quarantäne oder eine ganze Stufe erhält vorübergehend Fernunterricht. Auch klassenweise Maskenpflicht ist eine Option», sagt Trautmann.

Steigende Ansteckungen im Kanton St.Gallen

In der Woche vor den Sommerferien haben sich im Kanton St.Gallen gemäss Auskunft des Bildungsdepartements 0,1 Prozent der 75'000 Schülerinnen und Schüler angesteckt, also etwa 75 Lernende. In der vorletzten Woche waren es bereits 250 Ansteckungen, rund 0,3 Prozent. Die Fälle haben sich also verdreifacht.

Der Kanton St.Gallen setzt trotzdem weiterhin ausschliesslich auf Ausbruchstestungen, eine Maskenpflicht in den Klassenzimmern oder serielle Tests sind vorerst nicht geplant. «Dies hängt jedoch von der pandemischen Entwicklung und der Lagebeurteilung durch die Regierung im Hintergrund der Expertise der Ärztinnen im Gesundheitsdepartement ab», heisst es auf Anfrage. Dabei sei auch mit kurzfristigen Entscheiden zu rechnen.

Anders als im Kanton Thurgau oder im Kanton Appenzell dürfen die Schulen nicht eigenständig eine Maskenpflicht einführen. «Das müsste die Bildungsdirektion für den ganzen Kanton einheitlich verordnen.» Eine Maskenpflicht in einzelnen Schulen könne die Kantonsärztin aufgrund der Ergebnisse von Ausbruchstestungen verordnen.

Appenzell: Derzeit 55 Schülerinnen und Schüler in Isolation

In der aktuellen dritten Woche nach den Sommerferien waren im Kanton Appenzell Ausserrhoden 55 Lernende der Volksschule von rund 5900 Schulkindern in Isolation (0,9 Prozent) und 7 Mitarbeitende der Volksschule von 800 Personen (0,9 Prozent), wie der Kanton auf Anfrage mitteilt. In Quarantäne befanden sich in dieser Schulwoche 34 Schulkinder (0,57 Prozent) und eine Mitarbeitende der Volksschule (0,12 Prozent). Genauere Zahlen zu den Ansteckungen stehen aktuell nicht zur Verfügung. Aber: «Die Tendenz ist ganz klar steigend», sagt Georg Amstutz, Sprecher des Kantons Appenzell Ausserrhoden.

Die Schulen können in Ausserrhoden selbstständig entscheiden, mit welchen Massnahmen sie auf die aktuelle Situation reagieren wollen. «Das sieht in jeder Schule etwas anders aus», sagt Amstutz.

veröffentlicht: 6. September 2021 06:10
aktualisiert: 6. September 2021 06:10
Quelle: FM1Today

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