Deshalb ging Swiss Windows Konkurs
Quelle: TVO
«Wir stehen jetzt auf der Strasse und sind nicht mal sicher, ob wir diesen Monat überhaupt einen Lohn bekommen.» Mit diesen Worten meldete sich am Mittwoch ein Mitarbeiter von Swiss Windows bei FM1Today. Er und seine Kolleginnen und Kollegen wurden am Mittwochmorgen darüber informiert, dass der Fensterbauer mit Hauptsitz in Mörschwil und Werken in Steinach und Müllheim Konkurs anmelden musste.
Cyberattacke war Todesstoss
In einem Schreiben an die Geschäftspartner, das dem Regionaljournal Ostschweiz vorliegt, sickern nun die Gründe für die Pleite durch. Eine «Reihe von Ereignissen» habe ihn dazu gezwungen, «diesen schweren Entscheid zu fällen», schreibt CEO Nesa Meta. Der Fensterbranche befinde sich schon seit längerer Zeit in einer Konsolidierungsphase. Hinzu komme, dass eine «massive Cyberattacke» im Mai 2019 zu einem «herben Rückschlag» für das Unternehmen geführt habe. «Dieser Vorfall und die zu diesen Zeitpunkt nur begrenzten finanziellen Mittel reichten aus, um das Unternehmen in arge Bedrängnis zu bringen.»
Bis zum Schluss habe er versucht, Investoren zu finden, so Meta weiter. «Doch niemand wollte sich der Herausforderung Fenstermarkt stellen.»
«Sehr tragisch für Betroffene»
«Die Situation ist sehr bedauernswert», hiess es am Mittwoch vom St.Galler Amt für Arbeit und Wirtschaft, das den Konkurs gegenüber FM1Today bestätigte. Für die rund 170 Angestellten gibt es wegen des Konkurses keinen Sozialplan. «Für die Betroffenen ist dies sehr tragisch und wir bedauern das sehr», sagte Paul Bühler, der Gemeindepräsident von Mörschwil zu FM1Today.
Die Gewerkschaft Unia will die Angestellten heute Donnerstag in Mörschwil unterstützen und sie über ihre Rechte informieren.
(lag)