Polizeistatistik

Deutlich mehr Straftaten im FM1-Land

27.03.2023, 18:52 Uhr
· Online seit 27.03.2023, 11:38 Uhr
Die Zahl der Straftaten im FM1-Land ist im vergangenen Jahr gestiegen. Vor allem gab es mehr Körperverletzungen, Raubüberfälle, Einbrüche, Sexualdelikte, Betrüge und Cyber-Vermögensdelikte.

Quelle: tvo

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Die Kantonspolizeien im FM1-Land veröffentlichten am Montag ihre jährlichen Statistiken zu Kriminalität und Verkehrsunfällen. Die Zunahme der polizeilich registrierten Strafdelikte wurde in allen Regionen festgestellt.

Alle Tötungsdelikte in St.Gallen aufgeklärt

Mit Ausnahme der Tötungsdelikte, der schweren Körperverletzungen und der Vergewaltigungen nahmen praktisch alle Delikte zu, wie es in St.Gallen hiess. Die Polizei konnte 62 Prozent der Straftaten aufklären, etwas weniger als im Vorjahr. Sämtliche in der Statistik erfassten Tötungsdelikte (4) wurden geklärt.

Zuwachs im Thurgau, aber immer noch unter nationalem Schnitt

Im Kanton Thurgau seien im vergangenen Jahr 12'354 Delikte registriert worden, heisst es in der Mitteilung der Kantonspolizei vom Montag. Dieser Wert liege um 31 Prozent höher als im Vorjahr. Allerdings seien 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie «historische Tiefstände» verzeichnet worden. Wichtig sei, dass die Kriminalität im Thurgau weiterhin tiefer liege, als im nationalen Durchschnitt. Zudem habe die Kantonspolizei im letzten Jahr 5164 Delikte aufklären können und damit «trotz der grossen Arbeitslast» so viele wie nie zuvor.

Bei den Gewaltstraftaten wurden im vergangenen Jahr 1212 Delikte registriert, das sind 19 Prozent mehr als 2021. Die schwere Gewalt nahm um 62 Prozent auf 68 Straftaten zu. Dabei gehe es um relativ kleine Zahlen, da gebe es immer wieder statistische Schwankungen, relativierte der Polizeisprecher.

Die deutliche Zunahme bei den Delikten gegen die sexuelle Integrität von plus 30 Prozent könne unter anderem damit erklärt werden, dass die Bereitschaft, eine Anzeige zu machen, «zum Glück» angestiegen sei. Weniger Freude hat die Kantonspolizei Thurgau an den hohen Zahlen bei den Einschleichdiebstählen (plus 30 Prozent) oder den Diebstählen aus Fahrzeugen (plus 85 Prozent). Die Appelle an die Bevölkerung seien nicht auf Gehör gestossen.

Kanton Graubünden kämpft mit Dieben

Den grössten Teil der Delikte im Kanton Graubünden machten mit 8531 Fällen die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch (StGB) aus, wie die Kantonspolizei Graubünden am Montag anlässlich der Präsentation der Kriminalstatistik 2022 mitteilte. Das entspricht einer Zunahme von 30 Prozent. Vom höheren Tataufkommen war hauptsächlich die Agglomeration Chur betroffen, wo 43 Prozent aller StGB-Delikte verübt wurden. 

Fast zwei Drittel der Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch waren Straftaten gegen das Vermögen. Die Vermögensdelikte nahmen um 29 Prozent auf 5289 Fälle zu. Gleichzeitig stieg auch die Aufklärungsquote der Polizei von 34 Prozent auf über 40 Prozent. Den grössten Anteil der Vermögensstraftaten machten Diebstähle aus.

Die Anzahl schwerer Gewaltstraftaten wuchs um 73 Prozent auf 45 Fälle. Es wurden fünf Tötungsdelikte versucht oder vollendet. Bei 27 Fällen handelte es sich um schwere Körperverletzung, bei 13 Fällen um Vergewaltigung. Von den Delikten schwerer angewandter Gewalt wurden 91 Prozent aufgeklärt. Weiter wurden 284 strafrechtliche Delikte häuslicher Gewalt verzeichnet, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Am häufigsten handelte es sich um Tätlichkeiten, Drohungen und Beschimpfungen. Die Hälfte der Fälle häuslicher Gewalt ereignete sich in partnerschaftlichen Beziehungen.

E-Trottinetts, Alkohol und Drogen sorgen in St.Gallen für Unfälle 

Die Zahl der Unfälle auf St.Galler Strassen nahm 2022 gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Dies widerspiegle die wieder zunehmende Mobilität nach der Corona-Pandemie, schreibt die Polizei. Die Unfallzahlen lagen aber immer noch tiefer als in den Jahren vor Covid.

In der Statistik zeigen sich neue Mobilitätsformen wie das E-Trottinett: Seit 2019 haben sich die Trotti-Unfälle verzehnfacht. Auch E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer verunfallten weiterhin häufig. Dabei sei die Gefahr, sich zu verletzten, relativ hoch. Rückläufig waren die Töffunfälle und die Unfälle auf Fussgängerstreifen.

15 Menschen verloren im vergangenen Jahr ihr Leben auf St.Galler Strassen. Davon waren vier mit langsamen E-Bikes unterwegs. Besonders tragisch war laut Polizei der schwere Unfall in Niederuzwil am Karfreitag 2022, bei dem drei junge Menschen ihr Leben verloren.

Nachdenklich stimme der Umstand, dass Unfälle häufiger auf Alkohol und andere Drogen zurückzuführen waren, hiess es weiter. Dies treffe insbesondere auch auf die E-Bike-Unfälle zu.

(sda/red.)

veröffentlicht: 27. März 2023 11:38
aktualisiert: 27. März 2023 18:52
Quelle: FM1Today

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