Die erste Maskenschnitzerin in Flums
Quelle: tvo
Als die Melserin Romy Guntli vor sieben Jahren angefangen hat, Masken zu schnitzen, wusste sie noch nicht wirklich, worauf sie sich eingelassen hatte: «Ich hätte nicht gedacht, dass man so viel hämmern muss. Ich hatte Schweissperlen auf der Stirn», sagt die 59-Jährige und lacht.
Seit ihren ersten Gehversuchen bei der Herstellung der traditionsreichen Fasnachtsmasken besuchte sie jährlich Kurse, um ihr Wissen und ihr Handwerk zu verbessern. Dann, auf einmal ein Telefonanruf vom Präsidenten des Vereins «Schnitzerfreunde Flums»: Romy Guntli war plötzlich Anwärterin auf einen freien Platz im Verein. Ein Novum, denn das Schnitzen der Masken war bis anhin reine Männersache. Guntli war dementsprechend überrascht: «Ich hätte das nie erwartet. Bei neun Männern im Verein, dachte ich mir, die wollen doch bestimmt keine Frau.»
Speziell Guntlis Ehrgeiz sei es geschuldet, dass sie einen der begehrten Plätze ergattern konnte, sagt Vereinspräsident Bruno Bless: «Ich finde es gut, dass man sich relativ hohe Ziele steckt.» Bless' längjährige Erfahrung im Geschäft soll nun Romy Guntli dabei helfen, ihre Kunst noch weiter zu perfektionieren.
Bei Romy Guntli geht die Arbeit mit ihrem Lieblings-Steckenpferd derweil auch erst bald richtig los: Nächstes Jahr wird die Melserin pensioniert.
(red.)