Eröffnung Flumserberg

«Die St.Galler Skigebiete dürfen kein Bauernopfer werden»

· Online seit 07.12.2020, 12:24 Uhr
Dieses Wochenende eröffneten die Flumserbergbahnen die Saison, am Mittwoch soll der tägliche Betrieb losgehen. Zeitgleich spricht man von kantonalen Verschärfungen, die auch die Skigebiete betreffen könnten. Ein Flumser Frühstart?
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Mit geschliffenen Kanten und gewachsten Skiern fanden dieses Wochenende viele Wintersportler den Weg in die Flumserberge. «Dank dem vielen Schnee war das Eröffnungswochenende für uns ein Erfolg», sagt Heinrich Michel, CEO der Flumser Bergbahnen.

Aufgrund des Schneefalls war das Wetter zwar nicht perfekt, aber für den Anfang der Saison, wenn sich die Bergvögel nach dem vertrauten Piepen der kontaktlosen Durchgehschranke zur Gondel sehnen, reichte es allemal. Ob das Angebot von Dauer ist, muss sich aber erst noch zeigen.

Täglicher Betrieb ab Mittwoch, aber wie lange? 

Dem erfolgreichen Auftakt folgt die vollständige Öffnung des Flumserbergs mit täglichem Betrieb der Bahnen ab Mittwoch. Diese Ankündigung erstaunt erstmal in Anbetracht der aktuellen Berichterstattung.

So schreiben verschiedene Medien wegen der hohen Corona-Zahlen über bevorstehende Verschärfungen oder gar vorübergehende Schliessungen der Skigebiete. Vor allem in den «Problemkantonen», zu denen auch St.Gallen zählt. Oft genannt wird ein späterer Start in die Wintersaison, um wenigstens den Betrieb über die Festtage zu ermöglichen.

Der Bundesrat soll den Kantonen am Freitag eine Frist von einer Woche gewährt haben, um neue Massnahmen zu treffen – unter der Ankündigung, es sonst selbst zu tun. Der St.Galler Regierungspräsident Bruno Damann hat auch bereits bestätigt, nicht untätig bleiben zu wollen. Zuletzt in der Tagesschau am Samstag.

Die durchgehende Öffnung der Flumser steht damit erstmal etwas quer in der Landschaft, könnte man meinen. Angst, dass die Pisten wenige Stunden oder Tage nach der Öffnung wieder geschlossen werden müssen, hat CEO Heinrich Michel jedoch nicht.

«St.Galler Skigebiete dürfen nicht zum Bauernopfer werden»

Gespräche über einen späteren Start in die Saison kann Heinrich MIchel, CEO der Flumser Bergbahnen, nicht bestätigen: «Zumindest nicht mit uns. Und mit den Skigebieten in Wildhaus und am Pizol stehen wir selbst in engem Kontakt.»

Der Zeitpunkt für den Saisonstart sei optimal und der Schnee ausgezeichnet. «Darüber hinaus hat sich am gut frequentierten Eröffnungswochenende gezeigt, dass die Schutzkonzepte funktionieren», sagt Michel.

Weitere Massnahmen in den Skigebieten hält er auch nicht für sinnvoll und sie träfen die Falschen. Auch wenn die Zahlen im Kanton St.Gallen derzeit hoch seien, gehe keine Ansteckung auf ein Skigebiet zurück.

«Die St.Galler Skigebiete dürfen nicht zum Bauernopfer werden», sagt Heinrich Michel. Schliesslich gäbe es auch in anderen Kantonen keine Einschränkungen für Skigebiete.

Sie würden sich jetzt zwar um weitere Informationen seitens des Kantons bemühen, jedoch stehe dem Start am Mittwoch nichts im Weg. «Die Verhältnisse sind fantastisch», versichert Michel.

Mit abermals mehr als 700 Ansteckungen übers Wochenende zählt St.Gallen zu den Corona-Hotspots der Schweiz. Weitere Massnahmen sind unabdingbar. Nur wen es treffen wird, steht noch aus.

veröffentlicht: 7. Dezember 2020 12:24
aktualisiert: 7. Dezember 2020 12:24
Quelle: FM1Today

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