Erklärvideo der Kapo SG

E-Trottinett-Aufklärungsvideo der Kapo: «Unfälle führen fast garantiert zu Verletzungen»

· Online seit 30.03.2023, 14:19 Uhr
Unfälle mit E-Trottinetts häufen sich – genauso wie die Zahlen der Verletzten. Die Kantonspolizei St.Gallen lanciert darum ein neues Erklärvideo und einen Ratgeber, um die Regeln aufzuzeigen und Hilfe zu bieten.
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Sperrige Stolperfallen aus der Hölle für die einen, Segen für die Strecke vom Bahnhof nach Hause für die anderen: Bei E-Trottinetts gibt es zwei Meinungen. Gar keinen Interpretationsspielraum hingegen gibt es bei den Gesetzen zu den weit verbreiteten Scootern.

Die Kantonspolizei St.Gallen will darüber aufklären – und hat dafür ein Instagram-Video gedreht.

Zu sehen ist Kapo-Mediensprecher Florian Schneider. Vorbildlich zieht er sich trotz gegelter Frisur einen Helm über den Kopf – und fährt einige Meter mit dem E-Trottinett. «Das Fahren von E-Trottinetts ist erst ab 16 Jahren ohne Führerausweis erlaubt», führt der Polizist aus. Davor brauche es den Mofa-Führerausweis, die Prüfung dafür kann ab 14 Jahren abgelegt werden. Es folgt der Hinweis auf einen Ratgeber im Umgang mit «Trendfahrzeugen».

«Gutwetterfahrer trauen sich wieder»

Es gebe mehrere Gründe für das Aufklärungsvideo, sagt Florian Schneider. Zunächst wäre da die Jahreszeit: «Es wird wieder wärmer und nun trauen sich auch die Gutwetterfahrer wieder auf ein E-Trottinett, die weniger Übung haben.»

Und dann treten doch sehr oft Fälle auf, wo zu junge Personen, beziehungsweise solche ohne nötigen Ausweis, mit den Scootern fahren. «Sie muten zwar teilweise an wie ein Spielzeug, aber das ist ganz klar nicht so», sagt Schneider, «Es ist ganz klar definiert, wer ein solches Fahrzeug fahren darf und wer nicht.»

Bei Unfällen ist eine Verletzung fast garantiert 

Die Unfälle mit «Trendfahrzeugen», so die Bezeichnung der Kapo, nehmen zu. Letztes Jahr seien es 32 gewesen, wobei auch drei Personen unter 14 Jahren verletzt wurden. Besonders alarmierend ist dabei die Verletzungsquote. «Bei diesen 32 Unfällen wurden 31 Personen verletzt», sagt Florian Schneider. Eine Verletzung sei also fast garantiert.

Ob es sich dabei häufiger um Fahrzeuge in Privatbesitz oder solche von Verleihunternehmen handelt, geben die Zahlen nicht wieder. Es zeige sich jedoch, dass die öffentlichen E-Trottis oftmals für den Heimweg aus dem Ausgang benutzt würden – und da ist vielfach Alkohol im Spiel.

«Keine gute Idee», sagt Florian Schneider, «Auch wenn der Verzicht aufs Auto löblich ist, ein E-Trottinett unter Alkoholeinfluss zu lenken, ist keine Alternative. Es gilt der gleiche Grenzwert von 0,5 Promille und auch Führerausweisentzüge sind möglich.»

Helm ist keine Pflicht

Die Unfälle mit E-Trottinetts, aber mit Trendfahrzeugen im Allgemeinen, haben stark zugenommen. Auch bei E-Bikes entwickeln sich die Zahlen nicht gerade positiv. Trotzdem: Auch wenn es bei fast allen Unfällen eine Verletzungsfolge gibt – das Aufsetzen des Kopfschutzes ist nicht vorgeschrieben. «Das ist keine Pflicht und wir wollen die Leute auch nicht belehren, obwohl wir Helme natürlich empfehlen, gerade weil es so gefährlich ist. Der Kopf wächst nicht so gut zusammen wie vielleicht ein Bein», sagt Schneider.

Im Video belässt er es bei der Bildsprache, setzt seinen Helm am Ende wieder auf und fährt weiter.

veröffentlicht: 30. März 2023 14:19
aktualisiert: 30. März 2023 14:19
Quelle: FM1Today

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