St.Gallen

Ein Tresor voller Sextoys: «Was nicht angebunden ist, wird geklaut»

· Online seit 19.10.2019, 07:56 Uhr
Briefkästen, eine Bong oder eine riesige Bratwurst: Gewisse Diebstähle bringen selbst die Polizei zum Schmunzeln. Doch auch Mutproben und Bubenstreiche können mit einer saftigen Busse enden.
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Die letzte Woche war geprägt von kuriosen Diebstahl-Fällen: So hat jemand in Singen mit einer Baustellentafel die Scheibe eines Schaufensters eingeschlagen, um eine Bong zu klauen. Und sogar ein Doppelbriefkasten in Ruggell ist – wieso auch immer – aus seiner Verankerung gelöst und an einen unbekannten Ort abtransportiert worden. 

Keine Spur von Ortstafeln

«Was nicht angebunden ist, wird gestohlen», fasst Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei, die vergangene Woche zusammen. Auch seine Kolleginnen und Kollegen erleben im Polizeialltag immer wieder kuriose Fälle, wie er auf Anfrage von FM1Today sagt. «Ich erinnere mich da etwa an einen riesigen Bratwurst-Aufsteller vor einer Metzgerei, der gestohlen wurde. Oder an die Ortstafeln von Zuzwil, die noch immer nicht aufgetaucht sind.»

Weiter erwähnt der Polizeisprecher die beiden Frauen, die nach dem Ausgang in St.Gallen einen lebensgrossen Astronauten mitlaufen liessen und ihn anschliessend wieder zurückbrachten. «In einem anderen Fall schlugen Leute einen Selecta-Automaten ein. Die Süssigkeiten liessen sie drin, doch alle Kondome und Schwangerschaftstests waren weg.»

Sextoys-Besitzer meldet sich nicht

Etwas unangenehm für die Besitzerin oder den Besitzer war ein geklauter Tresor, worin sich diverse Sextoys befanden. «Die Person hat sich nie bei der Polizei gemeldet, um Anzeige zu erstatten. Es war ihr wohl peinlich.»

Hört die Polizei nichts vom Besitzer der geklauten Ware, wird diese nach einer gewissen Zeit vernichtet. «Wenn wir alles behalten würden, müssten wir ein riesiges Lager haben», sagt Krüsi. 

Aus Jux wird Ernst

Er vermutet, dass hinter den meisten kuriosen Diebstählen Mutproben oder Lausbuben-Streiche stecken. «Meist geht es nicht darum, sich zu bereichern.» Er warnt trotzdem davor, aus Jux irgendwelche Gegenstände mitzunehmen. «Auch aus einem Scherz heraus kommt man schnell mit der Strafverfolgung in Kontakt, was sich negativ auf den persönlichen Lebenslauf auswirken kann.»

Wie hoch das Strafmass ausfällt, lässt sich nicht generell sagen. Bei kleinerem Wert des Diebesguts muss der Geschädigte einen Strafantrag stellen, grössere Fälle werden von Amtes wegen verfolgt. 

veröffentlicht: 19. Oktober 2019 07:56
aktualisiert: 19. Oktober 2019 07:56
Quelle: FM1Today

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