Marktplatz St.Gallen

Eine alte Telefonkabine ist jetzt ein «Märliland»

21.12.2019, 06:38 Uhr
· Online seit 21.12.2019, 06:19 Uhr
Auf dem Marktplatz in St.Gallen wurde eine ehemalige Telefonkabine in ein Märchenland verwandelt. Zwei St.Gallerinnen arbeiteten zwei Jahre lang freiwillig am Kinderprojekt «Märlistation», das am Freitag eingeweiht wurde. Die Kinder waren begeistert.
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«Simsalabim und Fidegalli – mer eröffnet hüt d'Märlistation für üs alli»: Mit diesem Spruch und einem glitzrigen Zauberstab in der Hand eröffneten am Freitag die St.Galler Stadträtin Maria Pappa und die beiden Initiantinnen Katy Rohner und Anja Weiss-Gehrer die «Märlistation» auf dem Marktplatz der St.Galler Innenstadt. Ein zwei Jahre altes Projekt geht zu Ende. 

«Dieses Projekt hat Nerven gebraucht»

Ehrenamtlich arbeiteten die beiden Initiantinnen Rohner und Weiss-Gehrer am Projekt «Märlistation» mit dem Ziel, die Innenstadt etwas zu beleben und eine alte Telefonkabine ins Märchenland zu versetzen. «Das Projekt hat uns wirklich Nerven gekostet», sagt Katy Rohner nach der Eröffnung erleichtert. Viele Forderungen hat die Stadt gestellt und viele administrative Hürden gab es zu überwinden. «Doch jetzt, wo wir die fröhlichen Gesichter der Kinder sehen, sind wir überaus glücklich», sagt Initiantin Anja Weiss-Gehrer. Dutzend Kinder versuchten gleichzeitig, in die Märchenstation zu kommen. 

Grimm-Märchen in der Dauerschlaufe

Die Märchenkabine ist ausschliesslich für kleine Kinder gedacht und ist folglich nur über eine ein Meter hohe Türe zu erreichen. Sobald ein Kind einen der drei Kopfhörer in der Kabine abnimmt und eines der vielen Grimm- und Andersen-Märchen hört, geht auf dem Dach der Station ein Licht an – ein Stern erleuchtet – die Kinder wollen dann nicht mehr gestört werden. «Das Prinzip haben wir von den alten Telefonkabinen beibehalten», so Weiss-Gehrer.

Den Kleinsten gefällt die Station sehr. Sie erzählen begeistert. «Da war ein Hund, eine Katze, ein Esel und die wurden von bösen Räubern gejagt und und und...»

Städträtin Pappa liebte «Aschenbrödel»

Auch Stadträtin Maria Pappa ist begeistert von der neuen «Märlistation» und dem neuen Hotspot auf dem Marktplatz. «Als Kind wäre ich die erste gewesen, die die Kabine gestürmt hätte», so Pappa, die Märchen liebt. «Am liebsten hörte ich das Märchen ‹Drei Haselnüsse für Aschenbrödel›», sagt sie und lacht. Das wurde ihr schon früh zugetragen «Mein Vater hat mir jeden Abend nach dem Essen ein Märchen erzählt.» 

Eine Pianotreppe am St.Galler Bahnhof

Nach dem Märchenprojekt beschäftigen sich die beiden St.Galler Initiantinnen bereits mit den nächsten kreativen Ideen zur Belebung der Innenstadt. Sie zählen auf: «Wir denken an ein grosses Memory in der Webergasse, an eine Kletterblume in der Neugasse. Auf dem Grüningerplatz soll ein Tischlabyrinth entstehen und eine Fassade wollen wir in ein riesiges Computerspiel verwandeln.» Dazu planen sie, am Bahnhof eine Pianotreppe zu installieren. «Damit die Leute motiviert sind, die normale und nicht die Rolltreppe zu nehmen.» Ihre Ideen sind grenzenlos und die nächsten Projekte sollen bereits im Frühling und Herbst 2020 fertig werden.

veröffentlicht: 21. Dezember 2019 06:19
aktualisiert: 21. Dezember 2019 06:38
Quelle: FM1Today

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