Klaus Eisert (63) ist gerade auf dem Heimweg von der Post. Wie immer staut es sich durch Gossau. Als ein Auto neben dem Rollstuhlfahrer anhält, lässt der Autolenker die Scheibe runter und fragt den Degersheimer, der in Gossau in einem Pflegeheim wohnt, wie es ihm so gehe. «Es geht mir gut. Aber mit einem Motor wäre es schon besser», sagt Eisert.
Der schwarze BMW fährt ein Stück weiter und hält dann wieder an. Der Fahrer steigt aus, geht zu Eisert hin und drückt ihm ein Nötli in die Hand - «für den Motor». «Zuerst sah ich gar nicht, was für eine Note er mir gegeben hat», sagt Eisert. Wie sich herausstellt, handelt es sich um eine 1000er-Note. Danach fährt der Mann im BMW davon.
«Ich war so überrascht, dass ich mir gar nicht die Autonummer merken konnte», sagt Eisert. Er kann sich nicht erklären, wie er zu so viel Glück kommt. Weil er anfänglich der Sache nicht ganz traut, geht er zur Bank, die ihm die Echtheit der Note bestätigt.
Zurück im Pflegeheim beginnt der Rollstuhlfahrer sein Glück zu realisieren. «Ich weiss noch nicht, was ich damit machen werde. Ich habe ja alles», sagt der 63-Jährige. Für einen elektrischen Rollstuhl reicht es nicht ganz. Für einen glücklichen Moment ist es aber mehr als genug.