Eklat um Gossauer Stadtpräsi-Kandidaten
Vier Personen stellen sich am 26. November zur Wahl als Stadtpräsident von Gossau: Daniel Lehmann (CVP), Wolfgang Giella (parteilos), Bruno Egli, der selbst ernannte «Taxitubel», und Max Brunner (parteilos). Der 64-jährige Brunner hat im Sommer als erster der vier Männer seine Kandidatur bei der Stadtkanzlei eingereicht.
Allerdings ist der pensionierte Landwirt kein unbeschriebenes Blatt: Laut «St.Galler Tagblatt» soll er mehrmals ausfällig geworden sein, habe in mehreren Gossauer Restaurants Hausverbot und habe wiederholt Frauen belästigt. Gegen ihn sei wegen verbaler sexueller Belästigung eine Strafanzeige erstattet worden.
Sexuelle Belästigung
Konkret hat Brunner nach Angaben mehrerer Quellen eine Angestellte im Bahnhofsrestaurant Friends angemacht. Sie selber bezeichnet Brunner auf Anfrage als «primitiv, ekelhaft und frech». Die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen bestätigt, dass gegen Brunner eine Strafuntersuchung wegen Verdachts auf verbale sexuelle Belästigung läuft.
Gemäss Aussagen mehrerer Leute, die mit Max Brunner zu tun haben, war es nicht das erste Mal, dass er gegenüber Frauen ausfällig wurde. Hinter vorgehaltener Hand sprechen sie von mindestens einer weiteren Anzeige, die gegen ihn erstattet worden sei. Mit seinem Verhalten wurde Max Brunner mehr und mehr auch der Kantonspolizei ein Dorn im Auge. Augenzeugen berichten, dass er während der Gewerbeschau G17 von Polizisten festgenommen und abgeführt worden sei. Florian Schneider, Pressesprecher der Kantonspolizei, bestätigt die Berichte.
In der Psychiatrischen Klinik
Die Kantonspolizei hat ihn bei seiner Festnahme zuerst zu einem Amtsarzt, danach zwecks «fürsorgerischer Unterbringung» in die Psychiatrie nach Wil gebracht. «Jetzt hat sich gezeigt, dass ich kerngesund bin», sagt Brunner zum «Tagblatt». In wenigen Tagen dürfe er wieder nach Hause. Und dann werde er seinen Wahlkampf fortsetzen: «Ich meine es ernst mit meiner Kandidatur.»