Kurze Liebesgeschichte

Enkelin sucht ehemaligen Schwarm ihrer Grossmutter – wer kennt Max aus Rorschach?

09.01.2023, 09:52 Uhr
· Online seit 09.01.2023, 09:47 Uhr
Ende der 1950er-Jahre lernen sich eine junge Italienerin und ein Mann aus der Region kennen. Die beiden verlieben sich. Die Enkelin der Frau ist nun auf der Suche nach ihm.
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Rorschach im Jahre 1957. Die 21-jährige Italienerin Bertilla trifft einen Mann aus der Region namens Max. Das erste Mal sieht sie Max am Bahnhof. Er ist gross, hat dunkle Augen und braunes Haar. Der gut aussehende Mann lässt Bertillas Herz sogleich höher schlagen. Und auch er scheint nicht von ihr abgeneigt zu sein.

Verliebtheit mit Händen und Füssen 

Die Wege der beiden kreuzen sich fortan mehrfach, zumeist in der Nähe des Bahnhofs und des Bodensees, während die Italienerin mit ihren Freundinnen unterwegs ist. Einmal gehen Bertilla und Max sogar gemeinsam ins Kino – allerdings nicht in trauter Zweisamkeit. Eine Freundin namens Edda oder Pierina begleitet die beiden.

Max nennt Bertilla «Lollobrigida», weil sie seiner Ansicht nach der gleichnamigen italienischen Schauspielerin gleicht. Ihre gemeinsame Geschichte endet allerdings, bevor sie wirklich begonnen hat. Auch weil sich die beiden nur mit Händen und Füssen unterhalten können – sie spricht lediglich italienisch, er ausschliesslich deutsch. Es bleibt somit bei einer Verliebtheit, die aus Blicken und Lächeln besteht.

Rückkehr in die italienische Heimat

Bertilla bleibt nicht lange in der Ostschweiz. Sie kehrt zurück in ihre Heimat, in die Region Vicenza, und trifft dort auf Gino, den sie 1958 heiratet und mit dem sie bis zu seinem Tod im vorletzten Jahr glücklich zusammenlebt. Das Paar gründet eine Familie, aus der fünf Kinder sowie neun Enkelinnen und Enkel hervorgehen.

Eine der Enkelinnen ist Federica Ambroso. Kürzlich hat sie auf Twitter einen Anlauf genommen, um besagten Max aus Rorschach zu finden. Es ist nicht das erste Mal, dass sie es versucht. Federica Ambroso möchte den ehemaligen Schwarm ihrer Nonna Bertilla finden, um ihr eine Freude zu bereiten, schreibt das «St.Galler Tagblatt».

Denn die mittlerweile 86-Jährige erzähle ihrer Enkelin noch heute oft von ihm und von ihrer Zeit in der Ostschweiz, schreibt Federica Ambroso. Bertilla arbeitete damals bei der Feldmühle AG, die unter dem Produktenamen Cellux Klebebänder herstellte.

Max müsste mittlerweile zwischen 87 und 93 Jahre alt sein. Falls Federica Ambroso ihn tatsächlich aufspürt, möchte sie einen Video-Call organisieren, sodass sich die beiden nach über 65 Jahren wiedersehen und in alten Erinnerungen schwelgen können.

veröffentlicht: 9. Januar 2023 09:47
aktualisiert: 9. Januar 2023 09:52
Quelle: St.Galler Tagblatt/Arcangelo Balsamo

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