Steinach

Er wollte ein kleines Mädchen «mieten» – Ex-Gemeindeschreiber wegen Sexualdelikten vor Gericht

· Online seit 31.08.2022, 13:49 Uhr
Der ehemalige Gemeindeschreiber von Steinach musste sich am Mittwoch wegen Sexualdelikten vor dem Kreisgericht St.Gallen verantworten. Die Anklagepunkte gehen unter anderem von mehrfacher Pornografie über mehrfache sexuelle Handlungen mit einem Kind bis zu versuchtem Menschenhandel.
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Dem 55-Jährigen wird vorgeworfen, in den Jahren 2017 bis 2019 auf mehreren Internet-Portalen Kontakt zu minderjährigen Mädchen gesucht zu haben, um mit ihnen seine sexuellen Fantasien auszuleben. Laut Anklageschrift soll er aktiv mit rund 20 Mädchen in Kontakt gewesen sein, die teils bis zu neun Jahre jung waren. Die Minderjährigen wurden von ihm dazu verleitet, sexuelle Handlungen an sich selber vorzunehmen oder dazu motiviert, Sex mit Drittpersonen, oftmals Erwachsenen, zu haben. Zu direkten persönlichen Kontakten mit Opfern kam es nicht.

Er wollte ein neunjähriges Mädchen «mieten»

Dem Beschuldigten wird auch versuchte Anstiftung zum Menschenhandel vorgeworfen. Er soll übers Internet Kontakt mit einer Organisation aufgenommen haben in der Absicht, ein neunjähriges Mädchen für einige Stunden zu «mieten», um es sexuell auszubeuten. Auch hier sei es aber zu keinem persönlichen Kontakt zwischen dem Beschuldigten und einem Kind gekommen.

Urteil lässt auf sich warten

Die Staatsanwaltschaft beantragt eine vierjährige Freiheitsstrafe sowie eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 100 Franken. Weiter sollen dem Ex-Gemeindeschreiber Tätigkeiten, die einen regelmässigen Kontakt zu Minderjährigen umfassen, lebenslänglich verboten werden.
Das Urteil wird am Montag schriftlich verkündet.

Grosse mediale Präsenz

Der Fall machte Ende 2019 schweizweit Schlagzeilen. Die St.Galler Kantonspolizei nahm den damaligen Gemeindeschreiber an seinem Arbeitsplatz im Gemeindehaus von Steinach fest. Er sass 52 Tage lang in Untersuchungshaft. Zur Verhaftung war es durch Hinweise von einer österreichischen Staatsanwaltschaft gekommen.

veröffentlicht: 31. August 2022 13:49
aktualisiert: 31. August 2022 13:49
Quelle: FM1Today

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