Frau rammte Freund Messer in den Rücken

· Online seit 15.11.2018, 09:37 Uhr
Aus Eifersucht hat eine junge Frau ihren Freund im Juli 2016 mit einem Küchenmesser schwer verletzt. Nun wurde sie vom Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland zu 15 Monaten bedingt verurteilt.
Laurien Gschwend
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Wegen einer SMS hatte die Frau den Verdacht, dass ihr Partner fremdgehen könnte – worauf sie sein Handy zu Boden schleuderte und beschädigte. Nachdem ihr «Liebster» es ihr gleichtat, eskalierte die Situation: Die Frau kratzte ihren Freund, riss ihm mehrere Büschel Haare aus und stach ihm mit einem Küchenmesser zweieinhalb Zentimeter tief in die Schulter.

Knapp lebenswichtige Organe verfehlt

Das liess sich der Verletzte nicht bieten. Er drängte seine Freundin in eine Ecke und schrie sie an, wie das St.Galler Tagblatt die Situation schildert. Während der Mann seine Sachen zusammenpackte, wurde er erneut attackiert. Dieses Mal bewarf ihn seine Freundin mit der Besteckschublade und stach mit dem Küchenmesser erneut zu. Die Klinge drang neun Zentimeter tief zwischen den zweiten und dritten Lendenwirbel. Die lebenswichtigen Organe wurden knapp verfehlt.

Die Frau stand während ihrer Tat im Juli 2016 unter Alkoholeinfluss. Laut Verteidigung handelte sie aus Notwehr – wegen der Schwere der Verletzungen forderte die Anklage 18 Monate Gefängnis.

«Unverhältnismässige Eskalation»

Diese Woche musste sich die Beschuldigte vor dem Kreisgericht Werdenberg-Sarganserland verantworten. Dieses kam zum Schluss, dass der erste Stich in die Schulter als Abwehr zu werten sei, der zweite jedoch nicht. «Die Eskalation war völlig unverhältnismässig», urteilte das Gericht laut dem «St.Galler Tagblatt». Weil die Frau sowohl vor als auch nach der Tat nicht negativ aufgefallen ist, bekommt sie 15 Monate bedingte Haft mit zwei Jahren Probezeit. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

veröffentlicht: 15. November 2018 09:37
aktualisiert: 15. November 2018 09:37
Quelle: lag

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