Fredy Fässler über Kritik an St.Galler Polizei: «Die Politik muss sich dem annehmen»
Quelle: tvo
Eine Demonstrantin umarmt einen Polizisten und schenkt ihm Blumen. Eine Maske sucht man bei ihr vergeblich, seine sitzt nicht richtig. Nicht nur diese Szene in Rapperswil-Jona sorgt für Kritik. Denn obwohl die Kundgebung der Corona-Skeptiker aufgrund der Covid-Verordnung verboten war, lässt die St.Galler Kantonspolizei die 4000 Teilnehmenden gewähren.
Dialog, Deeskalation und Durchgriff
Hätte die Polizei eingreifen müssen oder war die Zurückhaltung verhältnismässig? Oder: Ist genau diese Zurückhaltung der Freipass für weitere unbewilligte Demonstrationen? Der St.Galler Justiz- und Polizeidirektor Fredy Fässler (SP) stellt sich in der Sendung «Talk-Täglich» den Fragen.
«Wir haben am Samstag auf die 3D-Strategie gesetzt: Dialog, Deeskalation und Durchgriff. Unsere Dialog-Teams haben die Leute darauf angesprochen, ob sie an die Demonstration gehen oder nicht», so Fredy Fässler. Die meisten hätten sich nicht als Demonstranten geoutet, jene, die ehrlich waren, seien von der Polizei weggewiesen worden.
«Es ist kein polizeiliches Problem»
«Als die Demonstration in Bewegung kam, musste sich die Polizei darauf konzentrieren, dass es nicht zu Sachbeschädigung oder gefährlichen Situationen kommt», verteidigt Fässler die Taktik der Kantonspolizei St.Gallen. Die Politik müsse sich dem Thema «Corona-Demonstrationen» annehmen. «Es ist kein polizeiliches Problem und falsch, zu meinen, dass die Polizei diese gesellschaftliche Fehlentwicklung lösen muss.»
(red.)