Freiheitstrychler führen Fackelumzug von 700 Massnahmen-Gegnern an
Bereits eine Weile vor dem geplanten Umzugsbeginn um 19.15 Uhr versammeln sich auf dem Marktplatz zwei Dutzend Menschen. In Laufe des Abends werden es immer mehr. Laut Schätzungen der Kantonspolizei St.Gallen ziehen am Schluss zwischen 500 und 700 Personen mit Schweizerflaggen und Transparenten durch die Strassen. Dies mit dem Ziel, ihren Unmut über die Anpassung des Covid-19-Gesetzes und den «Impfzwang» kundzutun. Unterstützung erhalten sie von einem Dutzend Demonstranten aus dem nahen Vorarlberg, schreibt das «St.Galler Tagblatt».
Demonstranten pfeifen auf Bewilligung
«Diktatur», «Impfzwang», dazwischen ein lautes «Liberté»: Es sind immer die gleichen Schlachtrufe, die auch durch die Gassen in der Hafenstadt hallen. Protestiert wird mit Erlaubnis des Rorschacher Stadtrates. «Ich hatte im Vorfeld der Kundgebung Kontakt mit den Organisatoren. Diese haben mir unmissverständlich klargemacht, dass sie nach Rorschach kommen. Egal, ob sie nun eine Bewilligung erhalten oder nicht», sagt Stadtpräsident Röbi Raths, der sich am Mittwochabend vor Ort ein Bild macht.
Fackelverbot nicht mit Gewalt durchsetzen
Der Stadtrat habe daher, sozusagen aus der Not heraus, eine Bewilligung erteilt, diese aber mit Auflagen versehen. Fackeln beispielsweise waren verboten. Daran gehalten hat sich freilich niemand. Die Fassaden in Rorschach wurden von mehren hundert Fackeln hell erleuchtet, obwohl die Organisatoren versprochen hatten, Taschenlampen zu verwenden. «Das Fackelverbot mit Gewalt durchzusetzen, hätte aber nichts gebracht, sondern die Sache nur unnötig aufgeheizt. Ich bin froh, dass alles friedlich abgelaufen ist», so der Stadtpräsident.
Nur kurzzeitig ist es auf Rorschacher Strassen zu Verkehrsbehinderung gekommen. Das Discogetöse aus einem fahrbaren Partylautsprecher im Zentrum wird von Polizeikräften rasch unterbunden. Es werden zwar Schweizer Lieder gesungen, jedoch keine Ansprachen gehalten. Etwa um 20.30 Uhr hat sich die Menge aufgelöst.