St.Gallen

«Für uns ist es im Moment schwierig» – Bignik-Macher verlieren wichtigsten Partner

14.06.2022, 14:06 Uhr
· Online seit 13.06.2022, 19:01 Uhr
Die Stadt St.Gallen zeigte sich am vergangenen Sonntag von ihrer farbigen Seite. Die Künstlerbrüder Riklin haben in der Stadt ein riesiges Picknick-Tuch ausgelegt. Doch nach der Euphorie folgt die bittere Realität: Den Brüdern wird der Geldhahn zugedreht. Der Hauptpartner springt nach zehn Jahren ab.

Quelle: tvo

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Rund 3000 Picknick-Tücher schmückten am Sonntag die St.Galler Innenstadt vom Kloster- bis zum Marktplatz. Das Bignik-Projekt lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Dies ist aber vielleicht schon zum letzten Mal geschehen. Der Hauptpartner Regio Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen und Bodensee beendet die Zusammenarbeit mit den Initianten, dem Künstlerduo Riklin.

«Es entstehen Reibungspunkte und Konfliktpotenzial»

Für Frank Riklin ist dieser Entscheid ein Schock – ganz überraschend kommt er aber nicht: «Wer uns kennt, weiss, dass es nicht ganz einfach ist, mit uns zusammenzuarbeiten. Wir sind Künstler und haben klare Vorstellungen. Da wir immer in Kooperationen arbeiten, müssen sich viele Leute der Kunst unterwerfen. So entstehen viele Reibungspunkte und Konfliktpotenzial. Das muss man aushalten.»

Obwohl die Zusammenarbeit nicht immer einfach gewesen sei, blickt die scheidende Partnerin Regio auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte mit den Riklin-Brüdern zurück. «Ich habe die Zusammenarbeit immer als extrem kreativ und spannend empfunden. Wir haben dies sehr geschätzt. Wir sind es uns gewohnt, dass Projektpartnerschaften immer auch mit vielen Herausforderungen und verschiedenen Perspektiven verbunden sind. Und das ist auch richtig so», sagt Leila Hauri, Geschäftsleiterin der Regio Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen und Bodensee.

«Der Zeitpunkt ist genau richtig»

Für das Bignik stellt die Regio gemeinsam mit der Stadt St.Gallen rund 100'000 Franken für die Umsetzung zur Verfügung. Somit ist es die grösste Ausführung des Projekts bis anhin. Trotz der Euphorie über das Grossprojekt wird die Zusammenarbeit nun beendet. «Ich bin überzeugt, dass der Zeitpunkt genau jetzt richtig ist. Es ist wichtig, neue Türen zu öffnen. Nach der zehnjährigen Zusammenarbeit ist das Projekt Bignik bekannt. Nach der tollen Ausführung in St.Gallen werden sich neue Möglichkeiten ergeben», sagt Hauri.

Quelle: FM1Today/Jessica Kappeler

Die fehlende finanzielle Unterstützung stellt Frank Riklin vor neue Herausforderungen. «Für uns ist es im Moment schwierig. Wir stehen mit einem Werk da, dass eine gewisse Dimension erreicht hat. Jetzt ist es spannend, weiterzumachen. Wir werden sicher weitermachen. Mit wem, wird sich noch herausstellen», sagt Riklin.

Aktuell werden Gespräche geführt über Ausgaben des Bigniks in Bern, New York oder sogar in Krisengebieten. Noch ist aber nichts fix.

(red.)

veröffentlicht: 13. Juni 2022 19:01
aktualisiert: 14. Juni 2022 14:06
Quelle: TVO

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