Gastroaufstand in St.Gallen: «Waren vor Corona ein gesunder Betrieb»
Quelle: tvo
Ostschweizer Gastronomen wollen am Freitag auf die Strasse gehen. Dabei geht es nicht um die Corona-Massnahmen, sondern um die prekäre finanzielle Situation der Gastronomie. «Es muss Unterstützung geben», sagt Initiant Florian Reiser von der Focacceria zu TVO.
Reiser selbst musste 600'000 Franken Verschuldung hinnehmen, damit seine Restaurants offen bleiben können. «Vor Corona waren wir ein sehr gesunder Betrieb.» Nun liegen zahlreiche offene Rechnungen auf dem Tisch von Reiser. Es fehlen Einnahmen. Auch die Löhne der 60 Mitarbeitenden müssen bezahlt werden. «Damit wir die Kosten decken können brauchen wir jeden Tag einen Haufen zufriedener Gäste, die gerne bei uns verkehren.»
60 Prozent weniger Gäste
Seit dem Beginn der Pandemie verzeichnet die Focacceria rund 60 Prozent weniger Gäste. Die aktuelle Situation könne man noch eine Zeit lang machen, doch dann sei es aus. «Es ist ein Zustand, den ich mir nicht gewohnt bin», so der Geschäftsführer. Er sei sich bewusst, dass er die Massnahmen nicht beeinflussen könne. Das wolle er auch nicht.
Kundgebung mit Pfannen, Töpfen und Löffeln
Mit seinen Berufskollegen trifft er sich nun am Freitagnachmittag auf dem Kornhausplatz zu einer Kundgebung. Mit Pfannen, Töpfen und Löffeln wollen sich die Gastronomen um 15 Uhr versammeln. «Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass wir nun wirklich Hilfe brauchen, sonst ist es zu spät.» Viele Existenzen würden auf dem Spiel stehen.
(red.)