Gefährlicher Trend: E-Bike und Alkohol
«Ich kann im Ausgang Alkohol trinken, weil ich mit dem E-Bike heimfahre»: Dieser Gedanke täusche viele, sagt Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Sich in alkoholisiertem Zustand auf den E-Bike-Stattel zu schwingen, könne fatale Folgen haben. Doch: «E-Biker fahren oftmals alkoholisiert», stellt Rezzoli fest. Genaue Zahlen zum letzten Jahr sind noch nicht bekannt. Jedoch zeichnet sich seit wenigen Jahren ein deutlicher Trend ab. Schon 2017 waren die Unfälle mit E-Bikes im Kanton St.Gallen grösstensteils auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Insgesamt verunglückten 72 E-Bike-Lenker.
E-Biken muss geübt sein
«Wegen der hohen Geschwindigkeit ist es besonders schwierig, ein E-Bike technisch im Griff zu haben», sagt Rezzoli. Wer sich ein solches motorunterstütztes Fahrzeug beschaffe, solle das Fahren deswegen unbedingt üben. «Viele Leute sind ein Leben lang Auto gefahren und stellen dann plötzlich auf ein E-Bike um.» Das zeigt sich in der Statistik des Jahres 2017: Die meisten Unfälle verursachten E-Biker im höheren Alter.
Alkoholisierte Velofahrer verunfallen seltener
Mit den stetig wachsenden Verkaufszahlen nehmen entsprechend die Unfälle mit den motorisierten Zweirädern zu. So auch im Kanton Thurgau. Die Verkehrsunfälle mit E-Bikes haben im letzten Jahr um 20 Prozent zugenommen, bestätigt Mediensprecher Matthias Graf. Die Zahl der alkoholisierten E-Biker, die verunglückten, ist dagegen gleich geblieben. Im Vergleich dazu ist die Zahl der Velounfälle in betrunkenem Zustand gegenüber dem Vorjahr stark zurückgegangen.