Pizolbahnen

Gemeinden wollen weiterhin unter die Arme greifen – aber nicht alle

· Online seit 27.09.2022, 20:12 Uhr
Auch nach dem Ablauf des aktuellen Hilfspakets per Ende 2023 sollen die Pizolbahnen Gelder der öffentlichen Hand aus der Region erhalten. Etwas mehr als 12 Millionen Franken könnten in den Jahren 2024 bis 2036 fliessen. Nicht mitmachen will die Gemeinde Sargans.

Quelle: TVO

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12.32 Millionen Franken: So viel wollen die Gemeinden Bad Ragaz, Vilters-Wangs, Mels, Maienfeld, Pfäfers und Fläsch in den Jahren 2024 bis 2036 an die Pizolbahnen bezahlen. Damit soll das zu erwartende strukturelle Defizit auch nach 2023 gedeckt werden, wie die Gemeinden in einer gemeinsamen Medienmitteilung schreiben.

Grund dafür ist, dass das aktuelle Hilfspaket, welches 2018 lanciert wurde, 2023 ausläuft. Das Unternehmen hatte jährlich 540'000 Franken von den Gemeinden erhalten. Auch der Kanton St.Gallen leistete zwischen 2018 und 2020 Beiträge.

Bahnen warnten bereits 2018

Einzelne Gemeindevertreter hatten damals noch die Hoffnung, dass die Pizolbahnen ab 2023 selbstragend seien. Die Verantwortlichen der Pizolbahnen betonten aber immer, dass das aufgrund der teuren Zubringer von Wangs und Bad Ragaz nicht möglich sei.

Bereits seit zwei Jahren laufen im Hintergrund intensive Verhandlungen zwischen den beteiligten Parteien, in welcher Form die Unterstützung auch nach 2023 aufrecht erhalten werden könnte. Nun ist ein Entscheid gefallen: Gestützt auf den Businessplan der Pizolbahnen AG haben sich die sechs beteiligten Gemeinden demnach für die Mitfinanzierung der Variante «Status Quo Plus», also das heutige Angebot inklusive Ausbau der Beschneiungsinfrastruktur, geeinigt, wie es in der Mitteilung heisst.

Beschneiung wird ausgebaut

Diese Variante beinhaltet, dass die Gemeinden in den nächsten beiden Jahren einen finanziellen Beitrag von insgesamt 5.3 Millionen Franken für den Ausbau der Beschneiungsinfrastruktur übernehmen und gleichzeitig den heutigen, jährlich wiederkehrenden Defizitbeitrag von 540’000 Franken für die kommenden 13 Jahre weiterführen. Diese Massnahmen sollen dem Unternehmen helfen, selbsttragend zu sein.

Den grössten Teil der Beiträge, etwas mehr als 9 Millionen Franken, sollen nach dem ausgehandelten Verteilschlüssel die beiden Standortgemeinden Bad Ragaz und Vilters-Wangs bezahlen. Mels soll 1,850 Millionen Franken beitragen, Maienfeld und Pfäfers je rund 500’000 Franken und Fläsch knapp 150’000 Franken. Das letzte Wort hat aber in allen sechs Gemeinden das Stimmvolk.

Sargans verliert Sondertarif

Nicht mehr mit dabei ist die Gemeinde Sargans. Die Gemeinde hat gemäss der Mitteilung den Verteilschlüssel nicht akzeptiert und wollte nur die Hälfte der vorgesehenen 1.115 Millionen Franken bezahlen. In die Bresche springen Bad Ragaz und Vilters-Wangs, um die Gesamtfinanzierung nicht zu gefährden. Da Sargans nicht mehr mitbezahlt, verlieren die Einwohner auch den Vorzugstarif.

(red.)

veröffentlicht: 27. September 2022 20:12
aktualisiert: 27. September 2022 20:12
Quelle: TVO

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