Plagiats-Affäre

HSG-Professor betont erneut Unschuld – aber nicht vor allen

06.01.2023, 21:38 Uhr
· Online seit 06.01.2023, 18:41 Uhr
Die Plagiats-Affäre an der HSG geht in die nächste Runde. Am Freitag hat einer der beiden freigestellten Professoren eine Medienkonferenz abgehalten und erneut seine Unschuld betont.
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Die HSG hat Ende vergangenen Jahres im Zuge der Plagiats-Affäre zwei Professoren freigestellt – den Professor, der abgeschrieben haben soll, sowie seinen Habilvater.

Beim Habilvater handelt es sich um Wolfgang Stölzle. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, dass er mit einem Anwaltsschreiben Studierenden und Mitarbeitenden gedroht haben soll, um so den Skandal zu vertuschen. Diese Vorwürfe wies er bereits im Dezember zurück und sprach von einer «Vernichtungskampagne» gegen seine Person.

Stölzle hat nun am Freitag eine Medienkonferenz in einer Anwaltskanzlei in Gossau einberufen. Allerdings wurden nicht alle Medienschaffenden informiert. Unter anderem TVO, FM1Today und dem St.Galler Tagblatt, welches den Fall mit einem Gutachten ins Rollen brachte, wurde der Zutritt verwehrt.

Diese Medien hätten nicht seriös über den Fall berichtet und es habe keinen Platz für alle Medienschaffenden, so die Begründung.

An der Medienkonferenz soll der freigestellte Professor seine volle Kooperation mit der HSG versprochen haben. Einer Schuld sei er sich aber weiterhin nicht bewusst. Grösstenteils habe er die Aussagen, welche er im Dezember gegenüber dem «Nebelspalter» tätigte, wiederholt. Damals gab er an, weder Studierenden gedroht zu haben und ebenso wenig habe ein Anwalt in seinem Auftrag den Studierenden geschrieben. Zwar gebe es ein vom Institut beauftragtes, anwaltliches Schreiben an einen ehemaligen Mitarbeiter, dieses stehe aber in einem anderen Zusammenhang. Der Haken: Ein Institut als solches hat keine eigene Rechtspersönlichkeit, nur die HSG als Ganzes. Und diese gab bereits Ende November an, dass sie in dieser Sache keinen Anwalt beauftragt hatte.

Wie SRF berichtet, habe Stölzle an der Medienkonferenz vom Freitag wiederholt, dass er nicht in die Plagiatsaffäre verwickelt sei und er keine Drohbriefe an Studierende verschickt habe: «Es treffe jedoch zu, dass an einen ehemaligen Doktoranden eine ‹anwaltliche Abmahnung› gegangen sei. Diese Abmahnung stehe im Zusammenhang mit Vorwürfen, die dieser ehemalige Doktorand in den Medien verbreitet habe», schreibt SRF weiter. Der Doktorand wird nicht namentlich genannt.

(mma/les)

veröffentlicht: 6. Januar 2023 18:41
aktualisiert: 6. Januar 2023 21:38
Quelle: FM1Today

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