St.Galler Ständeratswahl

«Ich bin tief beeindruckt» – Esther Friedli reagiert emotional auf klare Wahl

30.04.2023, 15:07 Uhr
· Online seit 30.04.2023, 10:35 Uhr
Esther Friedli hat die Wahl geschafft. Mit 70'449 Stimmen holt sie für die SVP den Ständeratssitz. Das ist ein Novum im Kanton St.Gallen. Barbara Gysi (SP) unterlag mit 45'293 Stimmen deutlich und konnte den Sitz von Paul Rechsteiner nicht verteidigen.

Quelle: TVO/FM1Today

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«Ich freue mich sehr über die Wahl und das klare Ergebnis», sagt Esther Friedli (45) nach ihrer Wahl in den Ständerat. «Ich bin tief beeindruckt von der grossen Unterstützung, die ich in den letzten Wochen erfahren habe.» Die SVP-Nationalrätin und Wirtin aus dem Toggenburg war als klare Favoritin in den zweiten Wahlgang gestartet und holte 70'449 Stimmen. SP-Kontrahentin Barbara Gysi holte 45'293 Stimmen. Sprengkandidat Lukas Alder kam auf 5657 Stimmen.

Enttäuschte Barbara Gysi

Barbara Gysi hatte damit gerechnet, «dass es schwierig werden würde». Trotzdem zeigt sie sich enttäuscht, hätte ihre Partei doch gerne den freigewordenen Sitz von Paul Rechsteiner verteidigt. «Es ist eine grosse Niederlage.» Lediglich in der Stadt St.Gallen (57,9 Prozent) und in Rorschach (50,7 Prozent) konnte Gysi gewinnen. «Auf dem Land konnte Esther Friedli die Leute besser mobilisieren», sagt TVO-Politexperte Reto Antenen. «Die SP hat eine alte Tradition gehalten und trotz Chancenlosigkeit mitgemacht.» Paul Rechsteiner sei über die Parteigrenzen hinaus beliebt gewesen, was Barbara Gysi nicht erreicht habe. «Barbara Gysi ist kein Paul Rechsteiner.»

Die nächste Chance für die Linken kommt indes schon bald. Im Oktober stehen nationale Erneuerungswahlen an – auch für die beiden Ständeratssitze des Kantons St.Gallen. Bis dahin bilden Esther Friedli und CVP-Mann Beni Würth das St.Galler Ständeratsduo.

«Esther Friedli ist eine Gmögige»

Esther Friedli ist nach Erika Forster-Vannini und der jetzigen Bundesrätin Karin Keller-Sutter – beide FDP – die dritte Frau, die den Kanton St.Gallen im Ständerat vertritt. Und das erste St.Galler SVP-Mitglied überhaupt, das für St.Gallen im Ständerat politisiert. Das Geschlecht habe eine Rolle gespielt, sagt Politexperte Antenen: «Die Männer, die es bisher versucht haben, galten als Hardliner. Esther Friedli ist eine Gmögige. Auf den Plakaten kam sie sympathisch daher. Das überzeugte offenbar die Wählerinnen.»

Friedlis Amt beginnt mit dem Start der Sommersession am 30. Mai. Der SVP-Kantonsrat und Tübacher Gemeindepräsident Michael Götte rutscht für die frisch gewählte Ständerätin in den Nationalrat nach.

Hier gibt es den zweiten Wahlgang im Ticker zum Nachlesen:

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veröffentlicht: 30. April 2023 10:35
aktualisiert: 30. April 2023 15:07
Quelle: FM1Today

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