«Ich liebe das Hudelwetter»

10.01.2019, 22:30 Uhr
· Online seit 10.01.2019, 22:07 Uhr
Am Mittwoch fiel in Wildhaus der Startschuss zur 15. «snow4free»-Saison. Die Bewegungsförderungsinitiative von Bernhard Russi und der Cleven-Stiftung bringt jeden Januar über 2500 Kinder auf die Piste.
Krisztina Scherrer
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Es «hudlet» und «tuet» in Wildhaus: Die Schneeflocken wirbeln wild in der Luft umher, es ist neblig und windig. Totzdem trauten sich am Mittwochnachmittag etwa 100 Kids aus Winterthur auf die Skipiste. «Ich finde es toll, dass es schneit und die Pisten mit Schnee bedeckt sind», sagt Sarah Kieser aus Winterthur. Sie nimmt mit den anderen Kindern am «snow4free»-Tag teil.

«Immer nur Sonne wäre langweilig»

Auch Bernhard Russi liebt das Hudelwetter: «Ich juble, wenn das Wetter so ist wie heute. Mir gefällt es, wenn der Wind quer kommt, es schneit und kalt ist. Es wäre ja langweilig, wenn die Sonne immer scheint und der Himmel blau ist.»

Der TVO-Beitrag zu «snow4free»:

 

«Habe die Natur schätzen gelernt»

Seit 15 Jahren organisiert Russi in Zusammenarbeit mit der Cleven-Stiftung den «snow4free»-Monat. «Ich habe mein Leben lang Sport gemacht und die Natur auf diese Weise schätzen gelernt. Ich finde es schade, wenn das Kinder in gewissen Situationen nicht mehr können», sagt Bernhard Russi. Schon als Kind habe er sich gewünscht, dass seine Cousinen und Cousins aus dem Unterland die Möglichkeit hätten, an den freien Nachmittagen Skifahren zu gehen. Viele der neun bis 13-Jährigen können sich keinen Wintersport leisten. Mit «snow4free» erhalten sie eine kostenlose Mietausrüstung, eine Halbtageskarte und Schneesportunterricht. Den Transport übernehmen regionale Carunternehmen.

«snow4free» brachte in den 15 Jahren über 28'000 Kinder auf die Skier oder Snowboards. «Ich möchte die Kinder von den Computerspielen wegbringen und ihnen einen schönen Tag in der Natur ermöglichen», sagt Russi.

«Ich will über Schanzen springen»

Am Mittwochnachmittag sind etwa 100 Kinder aus der Region Winterthur nach Wildhaus gereist um haben dort ihre Schwünge bei wildem Schneetreiben geübt. «Unsere Organisation möchte die Kinder nicht fördern, dass sie gute Skifahrer werden», sagt Russi. Es gehe darum, dass die Kinder auf ihrem Level fahren können und am Ende des Tages ein Ziel erreicht haben.

Die Kids sind begeistert vom Skinachmittag: «Es macht einfach Spass, die Piste runterzufahren und über Schanzen zu springen», sagt ein Junge. Ein Mädchen findet: «Es gefällt mir, dass man runter sausen und mit anderen Kindern Skifahren kann.»

veröffentlicht: 10. Januar 2019 22:07
aktualisiert: 10. Januar 2019 22:30
Quelle: bon/sk

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