Im Toggenburg heisst es «Die Mitte» statt CVP
Quelle: CH Media/TVO
Die CVP Toggenburg bleibt ihrer Namensänderung treu, obwohl auf nationaler Partei-Ebene erst darüber diskutiert wird. Wie bereits vor vier Jahren, geht die Partei nächstes Jahr bei den Kantonsratswahlen mit dem Listen-Namen «Die Mitte» auf Stimmenfang. «Wir haben einfach festgestellt, dass es so einfacher ist, Kandidaten für unsere Partei zu gewinnen», sagt Mathias Müller, Kantonsrat und Mitglied der Parteileitung CVP Toggenburg zu TVO.
Wenn das «C» ein Hemmschuh ist
Tatsächlich, statt mit zwei Listen wie bis anhin, geht die Toggenburger Regionalpartei mit drei Listen in den Wahlkampf. «Das C für christlich ist auf der einen Seite sehr wichtig, auf der anderen Seite aber auch ein Hemmschuh. Die Fragen, ob man, um in die Partei eintreten zu können, religiös oder in der Kirche sein müsse, werden immer wieder gestellt.» Die hatte er kürzlich auch gegenüber dem Online-Magazin «Die Ostschweiz» gesagt.
CVP Schweiz führt Analyse durch
Während die Toggenburger bei der Namensänderung eine Vorreiterrolle spielen, ist dies gemäss TVO bei der kantonalen Partei kein Thema. Bei der CVP Schweiz hingegen ist die Diskussion im Gange. «Bei einem Namenswechsel kann man viel verlieren, aber auch gewinnen», sagt der St.Galler CVP-Nationalrat Nicolo Paganini. Er möchte zuerst die Analyse der CVP-Schweiz abwarten, bevor er Stellung nimmt. Er betont: «Diese Diskussion muss sehr sorgfältig geführt werden.»
Auch der Ostschweizer Politexperte und ehemalige Bundeshauskorrespondent Hanspeter Trütsch rät zur Vorsicht: «Ich schätze das Risiko grösser ein als den Nutzen bei einer Namensänderung der CVP» Bei den Kantonsratswahlen am 8. März des nächsten Jahres wird sich zeigen, ob die Strategie der Toggenburger aufgeht.
(agm)