In Mels wird «iighuttlät»
So mancher Wecker im FM1-Land hat heute sehr früh geklingelt. Pünktlich um 6 Uhr wird in Mels die Fasnacht mit der traditionellen «Iihuttlätä» eröffnet. Menschen aus der ganzen Region versammeln sich trotz eisiger Temperaturen, um gemeinsam den Guggen-Klängen zu lauschen und zu feiern. Dabei ist auch unsere Reporterin Vanessa Kobelt.
Kälte macht den Fasnächtlern nichts
Während alle, die zur Arbeit gehen, sich dick einpacken, stehen in Mels auf dem Dorfplatz die Fasnächtler leicht bekleidet herum. Drei Zebras frieren überhaupt nicht. «Wir fühlen uns frisch, es ist auch noch früh. Unser Motto lautet ‹eine Herde ist immer in Bewegung› und deshalb werden wir heute sicher nicht frieren», sagt eines der männlichen Zebras.
«Wir sind bereit»
Der Gemeindepräsident übergab dem diesjährigen Böllenkönig bereits den Schlüssel fürs Gemeindehaus - die Narrenzeit ist damit eröffnet. «Wir haben die ganze Nacht durchgemacht und sind jetzt bereit, richtig einzuheizen», sagt ein Gugger.
Nicht alle Melsner können mit Fasnacht etwas anfangen. Am Schmutzigen Donnerstag müssen sie wohl oder über unten durch. «In der Wohnung wummert es, schlafen kann man da vergessen. Ich hole jetzt Gipfeli und dann gehe ich zur Arbeit», sagt eine Frau, die direkt am Dorfplatz wohnt.
Erst an die «Iihuttlätä», dann in die Schule
Während sich viele Fasnachtsbegeisterte den Tag frei genommen haben, müssen einige nach der «Iihuttlätä» ihren Kopf noch beisammen haben. «Ich gehe nachher direkt in die Schule, zwar voller Konfetti, aber ich darf nicht schwänzen», sagt eine Schülerin.
Ein anderer, der schon seit 60 Jahren an die Melsner Fasnacht tigert, erzählt eine richtige Räubergeschichte. «Mein Vater war in einem Jahr an der Beizenfasnacht und hat ein hübsches Mädchen mit nach Hause genommen. Erst als die beiden vor der Haustüre standen, merkte mein Vater, dass er seine eigene Mutter mit Heim genommen hat.»
«Iihuttlätä» über die Grenzen bekannt
Die Melser Fasnacht wird nicht nur von Einheimischen, sondern auch von vielen auswärtigen Gästen besucht. Sogar aus dem Vorarlberg sind Leute angereist, um den Fasnachtsbeginn zu feiern. «Wir haben gesagt, wir wollen das unbedingt einmal ausprobieren. Jetzt sind wir mit unserer Zunft hier und es ist wirklich ein Traum», sagt Katerina.