Primarschule Engelwies

Infektionen an St.Galler Schule – jetzt müssen alle zum Untersuch antraben

31.10.2019, 11:27 Uhr
· Online seit 31.10.2019, 10:25 Uhr
Seit mehreren Monaten gibt es im Primarschulhaus Engelwies in St.Gallen immer wieder Hautinfektionen mit teilweise antibiotikaresistenten Keimen. Jetzt sollen alle Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen untersucht werden.
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Seit Monaten grassiert am St.Galler Primarschulhaus Engelwies ein Bakterium. Mehrere Schülerinnen und Schüler, wie auch einige Lehrpersonen mussten im Kinderspital wegen eitrigen Pusteln behandelt werden (FM1Today berichtete).

«Eine Untersuchung hat ergeben, dass es sich beim Erreger um das MRSA-Bakterium handelt. Dieses ist gegenüber einigen Antibiotika resistent, was die Behandlung erschwert», heisst es beim Stadtschulärztlichen Dienst.

Das MRSA- Bakterium hinterlässt auf der Haut Pusteln oder Abszesse. Bei einem intakten Immunsystem gibt es keine schlimmeren Folgen. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann das Bakterium allerdings zu Lungenentzündungen führen.

Trotz Massnahmen weitere Infektionen

Um weitere Infektionen zu verhindern, wurden in einem ersten Schritt deshalb Massnahmen wie die Händehygiene in den Schulhäusern und Kindergärten Engelwies intensiviert. «Das heisst nicht, dass gleich alle Schülerinnen mit einem Händedesinfektion in der Tasche herumlaufen, aber die Schüler müssen sich regelmässig und länger die Hände waschen», sagt Kantonsärztin Danuta Reinholz.

Weil sich trotzdem noch immer weitere Personen infiziert hätten, haben sich der Stadtschulärztliche Dienst mit der Kantonsärztin entschieden, weitere Massnahmen einzuleiten.

Alle werden untersucht

«Vom 25. bis 27 November gibt es eine Reihenuntersuchung aller Schülerinnen und Schüler sowie aller Lehrpersonen des Schulhauses Engelwies», sagt Reinholz. Bei rund 400 Schülerinnen und Schülern in allen Schulhäusern im Engelwies werden Abstriche an verschiedenen Körperstellen gemacht, um herauszufinden, wer das Bakterium auf sich trägt.

Möglich ist, dass es Schülerinnen und Schüler gibt, welche die Pusteln haben, diese aber nicht beachten. Ausserdem kann man das Bakterium auf der Haut haben, ohne dass sich Wunden infizieren.

Kein Grund zur Panik

Auch wenn möglicherweise ein grösserer Teil der Schülerinnen und Schüler vom MRSA-Bakterium infiziert ist, gilt es, Ruhe zu bewahren. «Wichtig ist, dass man jetzt keine Panik kreiert, denn es gibt keinen Grund dazu», sagt Danuta Reinholz.

Es bestehe kein Grund, Angst zu haben. Die Thematik und Situation werden ernst genommen und das Bakterium wird systematisch bekämpft.

Ausbreitung auf andere Schulen soll verhindert werden

Woher das Bakterium ins Schulhaus Engelwies gekommen ist, ist noch unklar. «Das konnten wir nicht herausfinden. Überall, wo Menschen sind, sind auch Keime und Viren. In einer Schule gibt es so viel Bewegung, dass es schwierig ist, zu eruieren, woher das Bakterium gekommen ist», sagt Reinholz.

Dass sich das Bakterium nun in allen St.Galler Schulen und in Vereinen verbreitet, ist zwar nicht ganz ausgeschlossen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. «Grundsätzlich besteht die Gefahr natürlich, bislang haben wir aber noch keine Hinweise, dass es in anderen Schulen ein ähnliches Problem gibt», sagt die Kantonsärztin. Man sei aber in Kommunikation mit den anderen Schulhäusern. 

(red.)

veröffentlicht: 31. Oktober 2019 10:25
aktualisiert: 31. Oktober 2019 11:27
Quelle: FM1Today

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