Kanton St.Gallen rechnet mit jährlichem Verlust von 200 Millionen Franken
200 Millionen Franken pro Jahr – so viel dürfte der Kanton St.Gallen verlieren. So heisst es in einer Medienmitteilung am Dienstag. Die Regierung gehe im Aufgaben- und Finanzplan 2024 bis 2026 davon aus, dass die operativen Defizite nochmals ansteigen. Bereits in den Vorjahren sind die geplanten Verluste jeweils angestiegen.
Energie, Inflation und Spitäler
Die Gründe für die düstere Prognose sind vielseitig. So sei die Haushaltsentwicklung des Kantons der kommenden Jahre mit einigen Unsicherheiten verbunden. Insbesondere ist sie stark abhängig vom künftigen Konjunkturverlauf. Wichtige Faktoren sind dabei die globale Energie- und Sicherheitslage, die weiterhin hohe Inflation, die geldpolitischen Massnahmen sowie die Risiken in den Finanzmärkten und im Immobiliensektor, heisst es in der Mitteilung des Kantons. Weiter spielen die Schieflage der Spitäler oder die Entscheide auf Bundesebene bezüglich der Finanzierung der Prämienverbilligung eine Rolle.
Tiefere Steuern und höhere Löhne
Zentral sei aber auch der Kantonsratsbeschluss den Steuerfuss im 2023 um fünf Punkte auf 105 Prozent zu senken. Dies zusammen mit höheren Ausgaben bei den Löhnen wegen der allgemeinen Teuerung sowie Personalausbau - etwa im IT-Bereich - führe zu weiteren Verlusten in der Kantonskasse.
Immerhin: Weil das Jahr 2022 besser abgeschlossen werden kann als geplant, erhöht sich das Eigenkapital auf 1,4 Milliarden Franken. Die Herausforderungen könnten aus Sicht der Regierung daher zumindest mittelfristig gemeistert werden.
(red.)