Keine strikteren Vorgaben für die Jagd im Kanton St.Gallen
In der Debatte ging es um die Frage, ob die drei Rotwildhegegemeinschaften (RHG) im Kanton jeweils genügend Hirsche schiessen - oder ob es deswegen zu hohe Wildschäden gibt.
Die vorberatende Kommission zum Jagdgesetz hatte kritisiert, dass die Vorgaben für die Abschüsse nicht wie gewünscht funktionierten. Die Folge sei ein starker Anstieg der Rotwildpopulation. Es brauche nun die Möglichkeit, die Hegegemeinschaften stärker in die Pflicht nehmen zu können, um die Abschusszahlen durchsetzen zu können.
Schon zwei Wochen vor der Session hatte sich Revierjagd St.Gallen, der Dachverband der St.Galler Jagdvereine, gegen die Motion in Stellung gebracht. Der Verband bestritt, dass überhaupt gehandelt werden muss. Im Kanton St.Gallen sei die «Abschusserfüllung» hoch. Zudem verursachten Hirsche nur geringe Wildschäden.
In der Debatte zeigte es sich, dass die meisten Fraktionen in dieser Frage gespalten sind. Zustimmung zur Motion gab es vor allem von Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft. Die Jagd funktioniere gut, und was gut funktioniere, solle man nicht ändern, hiess es von den Gegnern. Schliesslich wurde die Motion mit 70 gegen 42 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt.