Kohlrabi selber pflücken – ist auch Muskeltraining
Quelle: FM1Today
Wer bei der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) Rütiwies in Algetshausen Kundin oder Kunde wird, verpflichtet sich zu mehr als nur dem Überweisen eines Geldbetrags. Automatisch wird man Vereinsmitglied, man kann mitbestimmen, was auf dem Hof geschieht und vor allem: Es wird auch mit angepackt. «Zuerst musste ich mich immer etwas überwinden. Heute schätze ich die körperliche Arbeit, es ersetzt das Krafttraining», sagt Simone Meier. Die Uzwilerin ist zum dritten Mal auf dem Hof und schätzt seither das Essen mehr: «Ich habe neuen Respekt für die Arbeit der Bauern und einen neuen Bezug zur Nahrung.»
«Den Hof mit den Leuten teilen»
Für Bäuerin und Gründerin, Liliane Künzle-Kesseli, ist es schön diese Worte zu hören. Genau dieser Bezug sei ein essenzieller Teil ihrer Arbeit. "Ich wollte den Hof mit den Leuten teilen. Sie spüren lassen, was hinter der Arbeit steckt.
Schweizweit gibt es rund 40 Solawi-Höfe, etwa dreissig davon in der Westschweiz. Der Solawi Rütiwies wurde 2013 gegründet und gehört damit zu den wenigen in der Ostschweiz. «Meine Arbeit ist schöner, wenn ich weiss, für wen sie arbeite: Freud und Leid kann mit den Vereinsmitgliedern geteilt werden», sagt Künzle-Kesseli.
Kampf gegen Foodwaste
Eine weitere Helferin sagt, sie habe beim ersten Mal gestaunt, wie viel Kohlraben man wegwerfen müsse, nur um den optischen Normen der Läden gerecht zu werden: «Dabei ändert das ja nichts am Geschmack!»