Kopfschuss: Welche Rolle spielt Mustafa?

12.06.2019, 08:24 Uhr
· Online seit 11.06.2019, 17:59 Uhr
Es war eine brutale Schlägerei mit blutigem Ende. Am Samstag wurde in St.Margrethen ein 28-jähriger Mann niedergeschossen. Recherchen von FM1Today zeigen: Auslöser für den Streit war ein weiterer Mann. Es ging wohl um eine Abrechnung im Drogenmilieu.
Dumeni Casaulta
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Zwei Männer warten vor Mustafas* (29) Wohnung an der Industriestrasse in St.Margrethen. Sie fühlen sich von ihm betrogen, stossen Drohungen gegen Mustafa und Verwandte von ihm aus. Mustafa hat Angst. Er ruft drei Freunde zur Verstärkung. Illyia* (28), Deniz* (29) und Said* kommen wenig später in einem Lieferwagen angefahren.

Sofort schlagen die zwei Männer auf den Wagen ein. Illya und Deniz steigen aus. Es kommt zur Schlägerei. Einer der Angreifer zückt eine Waffe. Schlägt damit auf Illyas Kopf. Dieser sackt ohnmächtig zu Boden. Trotzdem zielt der Angreifer auf den Kopf und drückt ab. Kurz darauf flüchten die beiden Angreifer.

«Mustafa blieb feige in der Wohnung»

So beschreiben Freunde aus dem nahen Umfeld des 28-jährigen Opfers Illya die Szenen, die sich am Samstagabend zugetragen haben sollen. «Illya war nur dort, weil er helfen wollte. Er will immer für alle da sein und verteidigen. Das wurde ihm am Samstagabend leider zum Verhängnis. Der Typ, der Yllia und die anderen zwei zur Industriestrasse rief, blieb feige in seiner Wohnung, bis der ganze Angriff vorbei war», sagt ein guter Freund Yllias zu FM1Today.

Mustafas Rolle wird untersucht

Die Polizei bestätigt gegenüber FM1Today die Identität des Opfers, nicht aber den Tatablauf. «Das ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Das gilt auch für Mustafas Rolle.

Zu möglichen Hintergründen der Tat kann die Polizei noch nichts sagen. FM1Today weiss: Es ging wohl um eine Abrechnung im Drogenmilieu. Auf Social Media gibt sich Mustafa stark. Posiert mit Waffen. Am Samstagabend ist er offensichtlich ängstlich. Bleibt in seiner Wohnung. Seither ist er auf Tauchgang. Eine Anfrage von TVO und FM1Today bleibt unbeantwortet.

Bei der Tatwaffe handelt es sich laut der Quelle aus Illyas Umfeld um eine Schreckschusspistole. Auch das bestätigt die Polizei nicht, zumal die Tatwaffe bisher nicht sichergestellt werden konnte. Die Polizei spricht von einer «unbekannten Schusswaffe».

Ein Angreifer ist weiterhin flüchtig

Nach dem Angriff am Samstagabend konnte die Polizei einen Angreifer verhaften. Am Sonntagmorgen klickten am Wohnort eines 26-jährigen Bosniers die Handschellen. Nach dem zweiten Angreifer wird weiterhin gesucht. «Ihn zu finden, hat für uns natürlich absolute Priorität», sagt Krüsi. Nach einem Zeugenaufruf gingen diverse Hinweise ein. Diese werden nun sorgfältig geprüft. «Wir sind weiterhin auf der Suche nach Zeugen, die Angaben zum Gesuchten machen können.»

Illya kann Intensivstation verlassen

Illya liegt mit schweren Kopfverletzungen im Spital. Am Dienstag konnte der Ukrainer die Intensivstation verlassen. Er ist ansprechbar, kann Hände und Füsse bewegen. Aber es wird noch Monate dauern, bis er sich von der Verletzung erholt hat.

*Namen geändert 

veröffentlicht: 11. Juni 2019 17:59
aktualisiert: 12. Juni 2019 08:24
Quelle: red.

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