Stadtautobahn

Lange Staus in der Stadt St.Gallen: Ein Problem für die Einsatzkräfte?

29.07.2023, 08:04 Uhr
· Online seit 09.06.2023, 05:58 Uhr
Wegen den Bauarbeiten an der Stadtautobahn kommt es in der Stadt St.Gallen vermehrt zu längeren Staus. Davon sind auch die Rettungskräfte betroffen. Wie schafft es die Polizei und die Rettung, trotzdem frühzeitig an den Einsatzort zu kommen?
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«Auch wir kommen im Stau nicht so schnell vorwärts», sagt Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen. Für die Einsatzkräfte ist das aber nur bedingt ein Problem. Widmer: «Es ist sicher schwieriger, aber wir kommen voran.»

Davon betroffen sind vor allem sogenannt «nicht-dringliche Einsätze», also zum Beispiel bei einer Reklamation wegen Lärm. Gibt es einen Einsatz, bei dem die Polizei möglichst schnell vor Ort sein muss, haben die Einsatzkräfte andere Möglichkeiten.

Bei Einsätzen gelten andere Regeln

Widmer: «Unsere Leute haben viel Ortskenntnis und kennen Ausweichrouten. Wenn es gar keine anderen Möglichkeiten gibt, sind wir mit Blaulicht und Sirene unterwegs.» Zudem dürfen die Fahrzeuge in dringenden Einsätzen auch bestimmte Verkehrsregeln brechen. «Wir dürfen dann ein Rotlicht überfahren oder ein Fahrverbot missachten. Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass wir niemanden gefährden.»

Widmer sagt: «Es ist sicher nicht angebracht, an einem Samstagnachmittag mit Blaulicht und Sirene durch die Multergasse zu fahren. Bei jedem Einsatz beurteilen wir situativ, welche Möglichkeiten wir haben, um schnell vor Ort zu sein.»

Polizei ist sich Stau gewöhnt

Grundsätzlich sei der Stau in der Stadt St.Gallen für die Polizei kein neues Thema. «Den haben wir seit Jahren, die Mitarbeitenden sind sich gewöhnt, dass es manchmal zähflüssiger voran geht.»

Auch für die Rettung St.Gallen ist der Stau nicht ungewöhnlich. «Dass es insbesondere zu Stosszeiten staut, ist für uns grundsätzlich nichts Neues. Aber natürlich sind die vielen Baustellen – nicht nur in der Stadt, sondern im ganzen Einsatzgebiet – auch für die Rettung St.Gallen eine Herausforderung», sagt Philipp Lutz, Mediensprecher des Kantonsspitals St.Gallen.

Einfluss auf die Stausituation in der Innenstadt nimmt die Stadtpolizei St.Gallen nur dann, «wenn es zu einem Unfall oder sonstigen Ereignis kommt», so Widmer. Aber: «Stau an sich braucht einfach Geduld. Wir machen keine Verkehrslenkung.»

Bei der Rettung St.Gallen kam es bisher noch zu keinen Problemen bei dringenden Einsätzen. «Wir können zum Beispiel auch Buslinien benutzen, zudem sind wir jeweils über die aktuellen Verkehrssituationen vor Einsätzen gut informiert», sagt Lutz.

«Wichtig, dass der Verkehr fliesst»

Hat die Stadtpolizei einen Geheimtipp für Pendlerinnen und Pendler, die dem Stau gerne ausweichen wollen? Widmer: «Wir schliessen uns den allgemeinen Empfehlungen an: Man ist meistens schneller, wenn man auf der Autobahn bleibt und nicht einen Umweg über die Stadt nimmt. Und klar: Wenn es irgendwie geht, sollte man die Stosszeiten vermeiden.»

Einen positiven Effekt hat der leidige Stau: Wenn es staut, kommt es zu weniger Unfällen und wenn es einmal knallt, dann ist der Unfall in der Regel weniger gravierend. Widmer: «Trotzdem ist es auch für uns wichtig, dass der Verkehr fliesst.»

Welche Regeln gelten im Stau? Wir haben bei Verkehrspolizist Philipp Sennhauser nachgefragt:

Quelle: FM1Today/Sven Lenzi

veröffentlicht: 9. Juni 2023 05:58
aktualisiert: 29. Juli 2023 08:04
Quelle: FM1Today

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