Kapo St.Gallen

«Lupo hat das ‹Pensionsalter› erreicht»

· Online seit 04.10.2019, 12:16 Uhr
Der Polizeihund Lupo darf mit knapp 13 Jahren in den Ruhestand. «Er ist gesundheitlich nicht mehr top fit», sagt sein Besitzer Peter Rohner. Doch einfach nur zu Hause bleiben, kann Lupo auch nicht.
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Wenn Peter Rohner von seinem Lupo erzählt, glänzen seine Augen und er kommt ins Schwärmen: «Ich sage immer: Der Hund ist mehr mit mir zusammen als meine Frau. Wir brauchen uns nicht gross anschauen und ich muss nicht gross etwas sagen. Wir verstehen uns super.»

Mit 13 ins Pension

Lupo ist ein Polizeihund, Peter Rohner – sein Herrli – arbeitet mit ihm zusammen bei der Kantonspolizei St.Gallen. Der 60-Jährige ist dort Chef im Diensthundewesen und zuständig für die Hundeführer. Lupo lebt bei ihm seit er zehn Wochen alt ist, ist für die Polizei im Einsatz seit er neun Monate alt ist und wird jetzt, mit bald 13 Jahren, pensioniert. «Lupo hat das ‹Pensionsalter› erreicht und ist gesundheitlich nicht mehr top fit», sagt Rohner. Er habe Einschränkungen, also Abnutzungserscheinungen. 

Ein Hund im Loch

«Er durfte relativ früh mit an die Einsätze, hatte gleich beim ersten Mal Erfolg und von da an hatten wir etwa hundert Einsätze im Jahr», so Rohner. Bei so vielen Einsätzen sei es schon mal vorgekommen, dass der Hund in ein Loch gefallen ist. «Dann mussten wir ihn wieder aufbauen.»

Lupo als Lebensretter

Die Polizei übernimmt die Welpen mit 10 Monaten und beginnt dann mit der Ausbildung. Lupo war der erste Spürhund der Kantonspolizei St.Gallen. «Die schönsten Fälle waren die, wo wir jemanden gefunden haben und wir sagen konnten: Dank Lupo ist die Person nicht erfroren», sagt der 60-Jährige. Bei sieben Personen sei er sich ziemlich sicher, dass Lupo ihnen das Leben gerettet hat. 

Man merkt, dass sowohl Peter Rohner wie auch Lupo Feuer und Flamme für ihre Arbeit sind: «Es ist unser Leben. Hunde sind mein Leben – es ist kein Beruf sondern eine Berufung.»

Nicht mehr offiziell im Dienst, trotzdem noch unterwegs

Deshalb kann so ein Polizeihund seinen Dienst doch nicht einfach quittieren. Er würde den Polizeidienst sicher vermissen und eigentlich bleibe alles so, wie es ist. Lupo sei einfach nicht mehr offiziell im Dienst. «Kleine Abklärungen kann ich mit ihm noch machen, aber stundenlanges Suchen geht nicht mehr», erklärt Rohner.

Kein neuer Hund für Rohner

Die Polizei hat viele junge Hundeführer mit jungen Hunden, die nachkommen und das stundenlange Suchen für Lupo übernehmen können. Für Rohner gibt es keinen neuen Hund: «Ich habe momentan drei Hunde und da kommt kein zusätzlicher mehr in Frage, man muss ja allen drei gerecht werden.» 

Die Hunde von Rohner sind allesamt für die Polizei im Einsatz. «Einer ist im Drogenbereich tätig, der andere im Schutz und Drogenbereich. Ich bin immer mit allen drei unterwegs.»

veröffentlicht: 4. Oktober 2019 12:16
aktualisiert: 4. Oktober 2019 12:16
Quelle: FM1Today

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