Quelle: FM1Today/Jessica Kappeler
«Am beliebtesten sind Hamburger oder Hörnlisalat», erzählt Marlis Wildi, die seit 2017 Essen für Randständige im St.Galler Kantipark verteilt. Bis 2019 hat sie alles aus eigener Tasche bezahlt. Dann gründete sie den Verein «MRC Parkgemeinschaft» – die drei Buchstaben stehen für die Namen Marlis, Rebi und Cecile, ihre beiden Töchter.
Doch Wildi verteilt nicht nur Essen. Auch Unterstützung bei Behördengängen oder der Wohnungssuche bietet sie an. Gerade im Sommer sei das Essen verteilen jedoch die wichtigste Aufgabe, dann hat nämlich die St.Galler Gassenküche geschlossen.
Wienerli, Brot und Süsses
Bereits am Vormittag beginnt Wildi mit der Vorbereitung des Essens – ihr Mann Thomas hilft ihr dabei. Am Tag des Besuchs von FM1Today bereitet sie 60 Mahlzeiten vor, es gibt Wienerli und Brot. Natürlich dürfen auch Saucen und etwas zu trinken nicht fehlen.
«Nebst den 60 Mahlzeiten bringen wir auch immer noch Toast und Aufschnitt oder Käse für Sandwiches mit, so geht bestimmt niemand mit Hunger. Am Sonntag kochen wir jeweils ein besonderes Menu – beispielsweise bringen wir Salate oder Kuchen», sagt Wildi. Auch für die Hunde der Randständigen bringe sie jeweils Essen mit.
Manchmal verteilt sie den Randständigen im Kantipark auch Zigaretten oder ein Bier. Wildi ist jedoch wichtig zu betonen, dass Suchtmittel nie von den Spenden bezahlt werden: «Diese Dinge zahle ich immer aus eigener Tasche.»
«Ohne sie wären wir am Arsch»
«Sie ist eine super liebe Frau, ohne Marlis wären wir am Arsch», zeigt sich Ami dankbar über das Essen von Marlis Wildi. Er erzählt, dass immer alle im Kantipark in einen Topf geworfen würden. «Natürlich gibt es Leute, die hier Drogen konsumieren, doch nicht alle sind so. Ich räume oft den Abfall zusammen», sagt Ami, der jeweils in der Gassenküche mithilft, beispielsweise mit Tellerwaschen. Christian ist ebenfalls vor Ort und sagt: «Vernachlässigt werden wir hier nicht. Ich mag Marlis sehr, sie sorgt gut für uns Randständigen.»
Wildi freut es, dass sie so geschätzt wird: «Das ist mein Lohn für das, was ich hier tue. Ich weiss, dass sie mich lieb haben.» Angst hat Wildi im Kantipark nie, sie betont: «Sie stehen hinter mir und ich hinter ihnen.»
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