Lockdown-Ausstieg

Massage, Kosmetik, Coiffeur: Die Leute wollen jetzt verwöhnt werden

· Online seit 18.04.2020, 06:36 Uhr
Am 27. April dürfen die ersten Branchen ihre Geschäfte wieder öffnen. Die Erleichterung ist riesig und die Vorfreude, wieder arbeiten zu dürfen, gross. Denn der Corona-Lockdown hat Spuren hinterlassen, wie Betroffene aus dem FM1-Land sagen.
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Auf die Schere, fertig, los: Aber nicht nur die Coiffeure dürfen Ende April wieder die Arbeit aufnehmen. Zu den Glücklichen im Corona-Massnahmenkatalog des Bundesrates gehören unter anderem auch die Kosmetikerinnen und die Masseure.

Die Vorfreude, endlich wieder arbeiten zu dürfen, ist in diesen Branchen riesig, wie eine Umfrage von FM1Today zeigt.

«Unsicherheit war am schlimmsten»

Gespannt, aber auch angespannt, verfolgte Regula Scherzinger, Geschäftsführerin von Be Beautiful in Herisau, die Medienkonferenz des Bundesrates. Dass ihre Branche, die Kosmetikbranche, nun zu den ersten gehört, die wieder arbeiten dürfen, mache sie glücklich und dankbar. «Die Ungewissheit und die Unsicherheit rund um das Geld waren am schlimmsten», sagt Regula Scherzinger. Die Kosmetikerin nutzt jetzt noch die letzte Woche des Lockdowns, um die Sicherheits- und Schutzmassnahmen zu gewährleisten. «Wir stellen zum Beispiel beim Nageltisch und an der Kasse eine Plexiglasscheibe auf. Schutzmasken tragen wir sowieso.»

 «Ich muss ehrlich sein: Ich habe diese Zeit auch genossen»

Der medizinische Masseur Rémy de Tomasi aus Mels sagt, dass der Lockdown auch etwas Gutes mit sich gebracht habe: «Ich hatte jetzt sozusagen sechs Wochen Ferien. Das hatte ich seit zehn Jahren nicht mehr.» Trotz der finanziellen Ungewissheit hat ihm diese Zeit gezeigt, dass ein bisschen weniger arbeiten und weniger Geld ausgeben auch nicht verkehrt wäre. «Jetzt freue ich mich aber wieder auf meine Kunden und einen geregelten Arbeitsalltag», sagt der Inhaber vom Medicalwellbeing. Seine Kunden seien allerdings noch zurückhaltend mit Terminen, sagt Tomasi. «Ich glaube, bei den Leuten ist noch eine gewisse Unsicherheit da.»

«Ich komme mir vor wie im Callcenter»

Weniger Bedenken haben die Leute offenbar vor dem Coiffeurbesuch. Das Telefon klingle ununterbrochen, sagt Severina Brägger, Geschäftsführerin von Coiffeur Blum in St.Gallen. «Mein Beruf in der nächsten Woche gleicht vermutlich eher einer Telefonistin.» Sie habe nun ihr Terminbuch immer bei sich. Natürlich sei dies super. «Ich bin bis Mitte Mai bereits komplett ausgebucht.» Neben dem Telefonieren muss sich Severina Brägger, wie alle anderen Branchen, nun noch um die Schutzmassnahmen kümmern. Eine Weisung respektive ein Konzept will der schweizerische Coiffeurverband anfangs nächster Woche seinen Mitgliedern präsentieren.

veröffentlicht: 18. April 2020 06:36
aktualisiert: 18. April 2020 06:36
Quelle: FM1Today

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