Sitter

Mit der Flussbarbe auf Jungfischerfang

05.09.2019, 23:51 Uhr
· Online seit 05.09.2019, 19:11 Uhr
Obwohl immer mehr Junge fischen, hat der Jugendfischverein Fischverein St.Gallen mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Mithilfe des Fischs Barbe wollen sie dagegen wirken.
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Vier Barben kann Erwin Haas mit seinen Jungfischern am Donnerstagnachmittag aus der Sitter ziehen. Der Fluss ist voll von diesen Fischen, was auch der Grund ist, warum Erwin Haas hier ist. Der Jugendfischverein Fischverein St.Gallen hat immer mehr mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Hier will er den jungen Fischern zeigen, dass nicht nur der Edelfisch Forelle geniessbar ist, sondern unter anderem auch die Barbe. Die Chance was zu fangen erhöht sich, wenn man nicht nur nach Forellen fischt. 

«Die Jungfischer sollen möglichst früh mit dem Fischen von Barben beginnen und so die Edelfische schonen, die immer noch sehr rückgängig sind», sagt Haas.  

Jungfischer Gian ist Barbe-Fan

Seine Hoffnung ist, dass die Jungen durch diese Erkenntnis wieder mehr Fischen gehen. Ausserdem trage die Barbe sogar zum Rückgang der beliebten Forelle bei. Sie essen die Jungfische der Forelle. Der Jungfischer Gian ist sich dessen bereits bewusst. Er ist schon über 20 Mal auf Barbe-Jagd gegangen und hat viel Freude daran. «Man ist in der Natur und hat anschliessend einen feinen Fisch zum Abendessen. Ich finde das cool», sagt der Bub aus Teufen. 

Gian hat sogar schon eigene Fangmethoden entwickelt. Einmal hatte er die Würmer vergessen und hängte stattdessen Käse, den er eigentlich selber verspeisen wollte, an den Haken. «Auf den Käse sind sie wie wild abgefahren und jetzt fische ich immer damit», sagt Gian. 

Quelle: TVO

Barbe ist bei Fischern verpönt

Die Barbe werde nicht so häufig gefischt, weil sie bei Fischern verpönt sei. Sie ist schwieriger zu fangen. Die Barbe lebt nämlich am Grund vom Gewässer und nicht an der Oberfläche wie die Forelle. Doch auch aus diesem Fisch kann man leckere Gerichte kochen wie Gehacktes oder Fischküchlein. Erwin Haas hofft au fein schnelles Umdenken in der Fischerei bei Jung und Alt. «Barben haben keine Fangbegrenzung und keine Schonzeit im Jahr. Wird die Barbe mehr gefischt, könnte sich der Bestand der Forelle erholen», sagt Haas.

Bei Gian scheint seine Botschaft angekommen zu sein. Er mag die Barbe sogar lieber auf dem Teller als die Forelle. Für ihn stehe aber nicht das Fangen von essbarem Fisch im Vordergrund, sondern das Lernen, die Natur zu erleben und zu respektieren. 

veröffentlicht: 5. September 2019 19:11
aktualisiert: 5. September 2019 23:51
Quelle: FM1Today

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