Mit jedem Bauschritt sinkt die Angst vor Hochwasser

Sommer 2015 und Sommer 2016 – sie lösen keine guten Erinnerungen bei den Bewohnern von Schwendi im Weisstannental aus. Gleich zweimal hintereinander wurde das Dorf im Hochsommer von gewaltigen Unwettern heimgesucht. Einwohner berichteten vom heftigsten Unwetter seit Jahrzehnten (FM1Today berichtete).

Keine hundertprozentige Sicherheit

Dabei verwüstete der Mülibach zweimal innerhalb eines Jahres die Forellenzucht von Meinrad Gmür (siehe Video). Jeder Schritt des Bauprojekts Hochwasserschutz ist für ihn eine Erleichterung. «Wenn das Bauprojekt fertig ist, haben wir ein anderes Gefühl», sagt er auf Anfrage von FM1Today. «Aber die Angst ganz aus dem Kopf zu bringen, ist sehr schwierig, denn eine hundertprozentige Sicherheit gibt es in der Natur nicht. Auch wegen der Coronakrise kommen die Existenzängste aus der Vergangenheit wieder hoch.»

Glücklicherweise hat das Ehepaar Gmür neben der Beiz, die seit dieser Woche wieder Gäste empfangen darf, noch ein zweites Standbein: die Forellenzucht. Diese soll dank des Hochwasserschutzprojekts kein drittes Mal verwüstet werden. Die Bauarbeiten sind bereits zur Hälfte abgeschlossen, berichtet der «Sarganserländer». Gemäss einer Zwischenbilanz soll der Hochwasserschutz bis zum angestrebten Termin im Herbst 2020 stehen.

Erleichterung nach langem Kampf

Dass die Bauarbeiten derart unkompliziert verlaufen, ist nicht selbstverständlich, wenn man deren Start bedenkt. Eine Einsprache vom anliegenden Gnadenhof Luna, welcher selbst stark von den Unwettern betroffen war, musste erst von Kanton und Gemeinde abgewiesen werden (FM1Today berichtete), dies verzögerte den Baustart.

Dank dem Ehepaar Gmür und weiteren Anwohnern konnte im Juli 2019 mit einem Schreiben auf die Einsprecherin Druck ausgeübt werden, so dass die Bauarbeiten nun endlich laufen. Für die Bewohner von Schwendi bleibt nun zu hoffen, dass das Wetter im kommenden Sommer die Bauarbeiten nicht behindert.

(sar)