Nach Hetzjagd: Wildhüter muss trächtiges Reh erlegen
Gerade während der Brut- und Setzzeit von Mai bis Mitte Juli sollten Menschen mit Hunden den Kontakt zu Wildtieren meiden. Bei einer Hetzjagd zwischen Hund und Reh ist meistens das Reh das leidtragende Tier. Wildhüter Matthias Müller sagt gegenüber dem «Toggenburger Tagblatt»: «Wer jetzt mit seinem Hund im Wald oder in Waldesnähe unterwegs ist, sollte seinen Vierbeiner an der Leine führen.»
Müller erzählt von einem Vorfall der sich kürzlich ereignete: Ein Hund verfolgte ein Reh bis zur Erschöpfung. Die Rehgeiss hatte sich auf der Flucht einen Bänderriss am Hinterlauf zugezogen und lag entkräftet am Waldrand. Müller musste sie vom Leid erlösen. Die Drillinge in ihrem Bauch konnten nicht gerettet werden.
Gemäss Müller ist die Brut- und Setzzeit eine sensible Phase, in der sich Wildunfälle häufen. Begegnungen mit Hunden bedeute zusätzlichen Stress. Doch nicht nur Hunde sind eine Gefahr für das Wild. «Fahrzeuglenker, die einen Unfall mit Tieren jeglicher Art hatten, sollten dies immer der Polizei melden, auch wenn das Tier flüchten konnte.» Ausserdem sei es wichtig, Jungtiere auf keinen Fall in die Hände zu nehmen. «Wer jetzt unterwegs ist und bemerkt, dass Wildtiere in der Nähe sind, sollte einen Bogen um sie machen.»