Arbeitsmarkt

Ostschweizer Kantone: Corona-Krise wirkt sich im Arbeitsmarkt aus

· Online seit 12.12.2020, 11:25 Uhr
In den Ostschweizer Kantonen sind die Arbeitslosenquoten im November mehr oder weniger stabil geblieben. Die Ausnahme heisst Graubünden. Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen sich vor allem im Vergleich mit der Situation vor einem Jahr.
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Im Kanton St. Gallen vergleicht das Amt für Wirtschaft und Arbeit jeweils die aktuellen Arbeitsmarkt-Zahlen mit denjenigen von 2019. Danach waren im November über 4000 Personen mehr auf Stellensuche als im gleichen Monat vor einem Jahr.

Insgesamt hatten sich Ende November 13'968 Personen bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet. Dieser Wert liege zwar höher als während der Finanzkrise Ende 2009. Allerdings sei damals die Zahl der Erwerbspersonen tiefer gewesen, informierte das Amt.

Vergleicht man nur die aktuelle Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent mit derjenigen des Vormonats, dann gibt es im Kanton St. Gallen keine Veränderung. Für die ganze Schweiz waren es im November 3,3 Prozent. Unter diesem Wert liegen alle Ostschweizer Kantone.

Jeder zehnte Angestellte mit Kurzarbeit

Bei der Kurzarbeit sind Ende November im Kanton St. Gallen Gesuche von 2200 Betrieben mit 31'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern registriert worden. Damit ist jeder zehnte Angestellte von Kurzarbeit betroffen. Beim Höchststand im Mai war es zeitweise ein Drittel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gewesen. In der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe sowie bei den metallverarbeitenden Unternehmen und im Maschinenbau hat die Kurzarbeit abgenommen, im Dienstleistungssektor gab es einen Anstieg.

Im Kanton Thurgau blieb die Arbeitslosenquote (2,5 Prozent) im Vergleich zum Vormonat ebenfalls unverändert. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich auch hier vor allem im Vergleich zum Vorjahr. Im November 2019 waren 2893 Arbeitslose registriert. Ein Jahr später sind es 1051 Personen mehr.

Saisonbedingt gebe es bei den ausländischen Arbeitslosen einen etwas höheren Anstieg als bei Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, teilte das Thurgauer Amt für Wirtschaft und Arbeit mit. Die Statistik zeige zudem einen leichte Tendenz zu einer kürzeren Arbeitslosigkeit.

Saisonale Gründe

Im Kanton Graubünden hat sich die Arbeitslosenquote innert Monatsfrist von 1,8 auf 2.1 Prozent erhöht. Der Anstieg sei allerdings nicht ungewöhnlich, sondern auf das Ende der Sommer-Herbstsaison im Tourismus zurückzuführen, teilte das Kiga Graubünden mit. Die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit ist in Graubünden leicht angestiegen: Von 418 auf 490 Unternehmen.

In den kleineren Ostschweizer Kantonen gab es in Appenzell Ausserrhoden keine Veränderung bei der Arbeitslosenquote von 2,1 Prozent. In Appenzell Innerrhoden sank sie um 0,1 auf 0,8 Prozent, dem schweizweit tiefsten Wert. Im Kanton Glarus erhöhte sich die Quote im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent.

veröffentlicht: 12. Dezember 2020 11:25
aktualisiert: 12. Dezember 2020 11:25
Quelle: sda

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