Toggenburg

Pädophiler wird zu 8 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt

· Online seit 17.09.2019, 17:56 Uhr
Ein 65-Jähriger Ostschweizer, der jahrelang Mädchen aus Osteuropa sexuell missbrauchte und kinderpornografische Bilder und Videos herstellte bekommt 8 Jahre Freiheitsstrafe und es wird eine ambulante Massnahme angeordnet. Die Staatsanwaltschaft forderte 15 Jahre Gefängnis.
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Acht Jahre Gefängnis und eine ambulante Massnahme: So das Urteil im Pädophilie-Prozess im Toggenburg. Das Kreisgericht Toggenburg sprach damit eine mildere Strafe aus, als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Diese wollte 15 Jahre Gefängnis für den Mann. Der Verteidiger beantragte Freisprüche bei den schwerwiegendsten Punkten und eine Haft von maximal vier Jahren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig

Bilder und Videos angefertigt

Der 65-jährige Ostschweizer verging sich über mehrere Jahre an Mädchen aus Osteuropa, die zwischen fünf und zwölf Jahre alt waren. Er lud die Mädchen teilweise mit der Mutter zu sich nach Hause im Toggenburg ein. Zwang sie, nackt zu posieren und nahm sexuelle Handlungen an ihnen vor oder zwang sie zu Oralsex. Davon fertigte er über 2000 Bilder und Videos an. Die Taten verübte der Mann zwischen 2007 und 2017.

Staatsanwaltschaft forderte Höchststrafe

Die Staatsanwaltschaft forderte die Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis sowie stationäre Massnahmen. Dies, weil der Angeklagte eine hohe Manipulationstendenz habe und genau wusste, was er tue. Die Kinder würden heute noch leiden und, das Risiko, dass der Mann rückfällig werde, dürfe nicht in Kauf genommen werden.

Die Verteidigung forderte, dass der Angeklagte von der Anklage der mehrfachen Nötigung und Schändung freizusprechen sei. Er habe seine Strafe bereits in der Schweiz und in Polen abgesessen. Zusammen mit dem vorzeitigen Strafvollzug sowie der Untersuchungshaft befindet sich der Angeklagte bereits 7,5 Jahre im Gefängnis. Der Angeklagte sei ungefährlich und das Rückfallrisiko moderat.

«Möchte nie wieder zum Täter werden»

Der 65-Jährige zeigte bereits bei den Gerichtsverhandlungen Reue: «Was ich vor zehn Jahren gemacht habe, ist unentschuldbar. Ich habe durch Manipulationen, Kinder die das nicht wollten, zu sexuellen Handlungen gezwungen und so ihr kindliches Vertrauen gebrochen.» Er schäme sich, bereue die Taten und wünsche sich, die Zeit zurück drehen zu können. «Ich versuche durch die Therapien Risiken zu erkennen und nie wieder zum Täter zu werden.»

(abl)

 

veröffentlicht: 17. September 2019 17:56
aktualisiert: 17. September 2019 17:56
Quelle: FM1Today

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