Parkplätze an der Bahnhofstrasse verschwinden endlich
St.Gallen und seine Parkplätze: Die sehr umfassende Geschichte ist jetzt um ein Kapitel grösser. Für die Bahnhofstrasse ist es sogar das vorerst letzte Kapitel. Per 4. Januar 2021 werden die 27 Parkplätze dort aufgehoben.
Bereits im Oktober 2018 wurde dazu der Entschluss gefasst. Es hätte schnell gehen sollen, auf den nächsten Fahrplanwechsel von Anfang Dezember. Doch dann gab es Widerstand. Mehrere Rekurse sind gegen die Aufhebung eingegangen, sie zogen das Ganze in die Länge.
Jetzt sind die Rekurse vom Tisch, die Aufhebung wird endlich Tatsache. «Ich bin schon erleichtert, dass man die Parkplätze jetzt aufheben kann. Aber insbesondere die Appenzeller Bahnen werden froh sein, da es deswegen immer wieder zu Verspätungen oder gar Zugausfällen gekommen ist», sagt Sonja Lüthi (glp), Stadträtin und Chefin der Direktion Soziales und Sicherheit.
Schnelle Aufhebung wegen der Sicherheit
Dass die Parkplätze für die Appenzeller Bahnen ein Problem waren, ist erwiesen. In einer Antwort an eine FDP-Interpellation vom Januar 2019 schreibt der Stadtrat: «Im Jahr 2018 wurden 97, im Jahr 2017 total 51 und im Jahr 2016 insgesamt 54 Züge durch ungenau parkierte Fahrzeuge an der Durchfahrt gehindert.»
Die Parkplätze sollen dereinst im Parkhaus UG 25 kompensiert werden, dieses wird aber voraussichtlich erst 2022 eröffnet. Wieso hat man nicht bis dann mit der Aufhebung gewartet? Lüthi: «Normalerweise heben wir Parkplätze erst auf, wenn es einen Ersatz gibt. Aber hier haben wir uns aus Sicherheitsgründen für eine schnelle Aufhebung entschieden.»
Dass es keine Koordination der Aufhebung der Parkplätze mit der Eröffnung des erneuerten Parkhauses gibt, habe nichts damit zu tun, dass für einmal nicht die Cityparking AG, wo die Stadt St.Gallen grösste Aktionärin ist, für die Bewirtschaftung des UG 25 beauftragt worden ist, sondern eine französische Firma.
Parkplätze eben erst neu markiert
Kurioses Detail am Rande: Noch anfangs November wurden bei genau diesen 27 Parkplätzen die Markierungen neu gezogen. Rausgeworfenes Geld? Lüthi sagt: «Das war natürlich unschön. Die Markierungen wurden im Rahmen der ordentlichen Instandstellungsarbeiten gemacht, die Arbeiter waren nicht über die bevorstehende Aufhebung informiert. Die Arbeiten haben sich mit der Erledigung der Einsprachen überschnitten.»
Die Parkplätze sollten nicht allzu sehr vermisst werden, glaubt Lüthi: «Jetzt müssen diese Leute halt im Rathaus oder beim Manor parkieren. Noch besser wäre natürlich, sie würden mit dem Bus in die Stadt kommen. Grundsätzlich hat es genügend Parkplätze in der Umgebung.» Es gebe vereinzelt Zeiten mit weniger Platz in jenen Parkgaragen, aber «sie sind sehr selten voll».
(rr)