In den letzten Jahren hat sich die Heimlandschaft in der Region Zürichsee-Linth grundlegend verändert. Die Alters- und Pflegeheime in den umliegenden Gemeinden von Uznach haben ihr Leistungsangebot aufgestockt und sich von klassischen Altersheimen zu Pflegeheimen entwickelt. Wodurch das Pflegezentrum Linthgebiet in Uznach sein früheres Alleinstellungsmerkmal – die Langzeitpflege – verlor. Viele Betten in Uznach bleiben deshalb leer.
Eine Bettenstation geht zu
Die unbefriedigende Auslastung im Bereich der Langzeitpflege wiederspiegelte sich seit Jahren in den Zahlen. 2018 machte das Pflegezentrum einen Verlust von 600'000 Franken. Für das Jahr 2019 rechnet der Verwaltungsrat mit einem Defizit von rund 900'000 Franken. Aufgrund dieser Ausgangslage trifft der Verwaltungsrat Massnahmen. «Wir wollen bis Ende 2020 von 73 Betten auf 40 Betten herunterfahren. Das heisst, dass wir eine von drei Stationen schliessen werden», so Félix Brunschwiler, Verbandspräsident des verantwortlichen Zweckverbands. «Wir gehen nicht davon aus, dass wir aufgrund des Entscheids Bewohner umplatzieren müssen.»
30 Stellen werden gestrichen
Die Reorganisation wirkt sich auch auf den Personalbestand aus. Von den rund 100 Arbeitsplätzen bleiben voraussichtlich rund 70 erhalten. Darüber wurden die Mitarbeiter des Pflegezentrums Linthgebiet am Donnerstag bei einer Mitarbeiterversammlung informiert.«Das Personal wusste, dass im September eine Information kommen wird. Aber ich kann mir trotzdem vorstellen, dass Ängste und Verunsicherungen vorhanden sind», so Brunschwiler.
Der Stellenabbau soll schrittweise und so weit wie möglich über die natürliche Fluktuation und über ordentliche Pensionierungen erreicht werden. Sämtliche Lernende werden ihre Ausbildung in jedem Fall abschliessen können.
Spezialisierung auf komplexe Pflegefälle
Das Pflegezentrum Linthgebiet strebt langfristig wieder ein Alleinstellungsmerkmal an: Dienstleistungen, die auf Gemeindeebene keinen Sinn machen. «Wir möchten uns in Zukunft eher auf komplexere Pflegefälle konzentrieren, weil wir unter anderem mit der Nähe zum Spital Linth viele Zuweisungen erhalten.» Diese Neuausrichtung setzt aber in erster Linie die Stabilisierung des Betriebs voraus, das heisst, eine solide finanzielle Grundlage.