Goldach

Polizei fasst Einbrecher: «Lieber einmal zu viel anrufen»

20.09.2019, 06:35 Uhr
· Online seit 20.09.2019, 06:08 Uhr
Die St.Galler Polizei erwischte in Goldach zwei Einbrecher in flagranti. Die beiden Litauer waren auf Diebestour durch die Schweiz. Damit solche Einbrecher erwischt werden können, zählt die Polizei auf die Mithilfe von Nachbarn.
Linus Hämmerli
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Bargeld und Schmuck im Wert von über 25'000 Franken: Es hätte eine dicke Beute für zwei litauische Einbrecher in Goldach werden können, wäre da nicht ein aufmerksamer Bürger gewesen. Dieser meldete am Mittwochvormittag zwei verdächtige Männer bei der Kantonspolizei St.Gallen. Die Männer waren dabei eine Wohnung zu plündern. Die Polizei erwischte die Einbrecher als sie aus dem Wohnungslift stiegen und verhaftete sie. Die weiteren Abklärungen ergaben: Die beiden waren mit einer Einreisesperre belegt und mit fremden Identitätskarten unterwegs. Sie waren wohl auf Diebestour.

Ähnliches Szenario, ebenfalls am Mittwoch, in der Stadt St.Gallen: Ein Anwohner meldet zwei Verdächtige bei einem Atelier. Ein 17-jähriger Serbe und ein 20-jähriger Schweizer werden daraufhin auf Verdacht festgenommen. Beute fanden die mutmasslichen Diebe im Atelier nicht.

Polizei ist auf Mithilfe angewiesen

In solchen Situationen ist die Polizei froh um die Mithilfe der Bürger. «Es ist äusserst wichtig, dass sich die Bürger bei verdächtigen Situationen sofort melden», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. Die Polizei könne nicht immer und überall präsent sein. Vor allem aber, kenne die Polizei die Anwohner von Quartieren nicht, Nachbarn hingegen würden sofort erkennen, wenn sich eine fremde Person auf einem Grundstück aufhalte.

«Viele glauben, man sollte die Polizei bei blossem Verdacht nicht verständigen», sagt Krüsi. «Manchmal fehlt der Mut.» Dabei seien solche Anrufe extrem wichtig: «Die Leute sollen lieber einmal zu viel anrufen». Nur so habe die Polizei die Möglichkeit, die Täter zu fassen.

Schneller Anruf dank Plakaten

Mit Kampagnen will die Kantonspolizei die Bürger dazu ermutigen, verdächtige Situationen umgehend zu melden. Die Kampagne der letzten Jahre war: «Bei Verdacht Tel. 117 - Gemeinsam gegen Einbrecher». Ab Oktober, wenn die Nächte wieder länger werden, wird eine neue Kampagne lanciert.

Winterzeit ist Einbruchszeit? Denkste.

Dass die kommenden, langen Nächte mehr Einbrüche zur Folge haben, stimmt übrigens nicht: «Wir haben über das ganze Jahr hinweg ähnlich viele Einbrüche.» So wurden 2018 im Kanton St.Gallen fast 1'200 Einbrüche festgestellt. Zahlenmässig kam es mit 311 Einbrüchen in der Region Fürstenland-Neckertal zu den meisten Zwischenfällen, in der Stadt St.Gallen wurden 228 vermeldet. Diesen Zahlen entgegenwirken kann man, wenn man in verdächtigen Situationen die Polizei informiert.

veröffentlicht: 20. September 2019 06:08
aktualisiert: 20. September 2019 06:35
Quelle: FM1Today

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