Rheintaler Rockband schafft es in die deutschen Metal-Charts
Haarspray, schwarzer Eyeliner und verrückte T-Shirts: Nach bald 17 Jahren im Musikbusiness sind die Black Diamonds längst keine Rohdiamanten mehr. Die vier Männer aus dem Rheintal wissen, wie sie dem Publikum einheizen und fallen dabei auch gerne auf. «Rock’n’Roll ist immer eine grosse Show», sagt Sänger Michael Kehl, der die Band 2004 in Kriessern mitgegründet hat. «Wir lieben es, in Rollen zu schlüpfen und auf der Bühne Gas zu geben.»
«Musik wird immer ein Teil von mir sein»
Wer nach so vielen Jahren noch so über seine Auftritte spricht, der lebt seine Leidenschaft. «Aufhören ist für mich keine Option», sagt der bald 40-Jährige Familienvater. «Ich brauche die Musik und sie wird immer ein Teil von mir sein.» Sobald Corona Konzerte wieder zulässt, sind auch die Black Diamonds wieder am Start. Im Rheintal sind sie schon seit vielen Jahren eine Nummer. Fast jeder Rockfan hüpfte im Ausgang schon zu ihrer Musik auf und ab.
Drei Wochen durch Europa
2017 veröffentlichte die Band ihr drittes Studioalbum «Once Upon A Time» und tourte als Vorband einer schwedischen Rockband drei Wochen lang durch Europa. «Wir konnten uns mit dieser Tournee einen Traum erfüllen», schwärmt Kehl. Am meisten in Erinnerung bleibt der Band aus diesem Jahr der Auftritt am «Rock the Ring»- Festival in Hinwil. «Es ist schon krass, wenn ein paar tausend Leute vor der Bühne stehen und mitrocken.» Ein weiterer grosser Traum sei es, einmal im Hallenstadion zu spielen. «Auch ein Auftritt am Wacken Open Air wäre richtig toll. An Openairs spielen wir sowieso am liebsten.»
In den Top 20 der Metal-Rock-Charts
Gerade hat die Band wieder einen Schritt Richtung Erfolg gemacht. Mit ihrem neuen Album «No-Tell Hotel» haben es die Ostschweizer zum ersten Mal in die Top 20 der offiziellen deutschen Metal-Rock-Charts geschafft. «Wir freuen uns riesig über diesen Erfolg. Vor allem auf Spotify bemerken wir einen grossen Zuwachs», schwärmt Kehl. Monatlich haben die Black Diamonds auf Spotify über 18'000 Hörer. Auch auf toxic.fm sind sie öfters zu hören.
Besonders gut komme gerade der neue Song «Lonesome Road» an, der ein bisschen an Country erinnert. «Es ist nicht ganz so harter Tobak wie sonst – eher etwas mainstreamiger», gibt der Musiker zu. «Der Song wurde schon in den ersten paar Tagen über zweitausend Mal gehört.» Die Band erhofft sich mit dem Song, ein etwas breiteres Publikum anzusprechen. Den Videoclip dazu haben sie natürlich in Kriessern gedreht.
Song mit Fäaschtbänkler-Andi
Mehrheitlich bleiben die «Black Diamonds» ihrem geliebten Rock aber treu. Sie sind quasi das Pendant der Rheintaler Partyband Fäaschtbänkler. Beide Bands stammen aus Kriessern, die Musik könnte aber unterschiedlicher nicht sein. Ob man sich trotzdem gut versteht? «Sehr sogar!», sagt Michael Kehl. «Wir haben immer wieder mal Kontakt und interessieren uns für ihre Musik.» Ein gemeinsames Lied sei zwar nicht geplant, aber: «Auf einem unserer neuen Songs, der bald erscheint, spielt Andreas Frei von den Fäaschtbänklern Piano. Es ist toll, wenn sich die Musiker im Rheintal gegenseitig unterstützen.»