Drogenkonsum

Schneekönig St.Gallen: Nur in Antwerpen wird mehr gekokst

18.03.2022, 10:12 Uhr
· Online seit 18.03.2022, 10:06 Uhr
Der Konsum von Kokain hat sich in St.Gallen 2021 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. St.Gallen überholt damit Zürich wieder – und ist erneut die Kokshochburg der Schweiz.
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St.Gallen ist wieder die Kokainhochburg der Schweiz. Nirgendwo sonst wurde 2021 schweizweit so viel Kokain konsumiert wie in der Ostschweizer Stadt, schreibt das «St.Galler Tagblatt». Damit lässt St.Gallen auch Zürich wieder hinter sich, welches 2020 noch den Schweizer Spitzenrang belegte. Dies zeigen Analysen der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, deren aktueller Bericht am Donnerstag veröffentlicht worden ist.

Koksproben aus Wittenbach

Die Fachstelle untersucht das Abwasser in rund 80 europäischen Städten auf Rückstände von Kokain und anderer Drogen. Die Wissenschaftler listen dabei die Anzahl Milligramm eines bestimmten Stoffes pro 1000 Einwohner auf, die täglich nachgewiesen werden konnten. Die St.Galler Proben wurden in der Abwasserreinigungsanlage Hofen in Wittenbach entnommen.

Auffallend: Der Kokainkonsum in St.Gallen hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Wurden 2020 im St.Galler Abwasser noch 691,83 Milligramm mg nachgewiesen, so ist der durchschnittliche Wert 2021 auf 1336,68 Milligramm angestiegen.

In Zürich hingegen, dem letztjährigen Schweizer Spitzenreiter, ist der Konsum gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Während in St.Gallen der Kokainkonsum pro Jahr stärker zu schwanken scheint, ist das nachgewiesene Kokain in Zürich stabiler. 790,58 Milligramm Kokain wurden 2021 im Zürcher Abwasser nachgewiesen, 2020 waren es 874,36 Milligramm. Basel belegt in den Kokain-Charts den siebten Rang, Genf den neunten und die Bundeshauptstadt Bern liegt abgeschlagen auf dem sechzehnten.

Nur in Antwerpen wird europaweit noch mehr gekokst

Auch europaweit belegt die Ostschweizer Stadt einen Spitzenplatz: Einzig in Antwerpen wird mehr Kokain konsumiert als in St.Gallen. Seit drei Jahren wird im Abwasser der belgischen Stadt am meisten Kokain nachgewiesen. 1581,88 Milligramm waren es 2021. Auf Rang drei folgt Amsterdam, auf Rang vier Zürich und auf Rang fünf Brüssel.

veröffentlicht: 18. März 2022 10:06
aktualisiert: 18. März 2022 10:12
Quelle: St.Galler Tagblatt/David Grob

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