Henau

Schock und Trauer nach Thur-Unglück

08.07.2020, 21:16 Uhr
· Online seit 07.07.2020, 18:31 Uhr
Blumen und Kerzen erinnern am Wasserfall in Henau an die 26-Jährige und den 30-Jährigen, die hier ihr Leben verloren haben. Seit Montagabend ist klar, dass die beiden in den Wassermassen ertrunken sind. Die Trauer in der Region ist gross.

Quelle: tvo

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Zwei Tage brauchten die Rettungskräfte für die Bergung der Vermissten. An der Suchaktion beteiligt war auch die Feuerwehr Uzwil. «So etwas erleben wir wirklich sehr, sehr selten. Für unsere Einsatzkräfte war dies dementsprechend belastend», sagt Björn Scheck, Kommandant der Feuerwehr Region Uzwil.

Schwierige Bergung

Die Frau und der Mann hatten am Sonntag oberhalb des Wasserfalls die Thur überqueren wollen. Sie rutschten aus und wurden von den Wassermassen des Wasserfalls niedergedrückt. An dieser Stelle besteht ein Wasserdruck von 40 Tonnen, der Einsatz erwies sich daher als schwierig. Die Idee eines Bauarbeiters, mit einem Bagger den Druck des Wassers zum mindern, wirkte. Am Montagabend konnten die beiden Leichen geborgen werden.

«Es geht allen sehr nahe»

Der 30-jährige Verstorbene war Kantonspolizist, in seiner Heimatgemeinde Uzwil kannten ihn viele. Öffentlich will sich der Uzwiler Gemeindepräsidentin nicht zum Unglück äussern, sagt jedoch gegenüber TVO-Journalist Roger Inauen: «Dass zwei junge Menschen, die die Gefahren des Flusses eigentlich kannten, so sterben mussten, geht allen sehr nahe.»

«Wollen jetzt Ruhe reinbringen»

Der genaue Unfallhergang wird derzeit abgeklärt: «Ein Unfall ist immer eine Verkettung von verschiedenen tragischen Ereignissen. Die, wie in diesem Fall, zum Tod führen können», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Jetzt wollen wir zuerst Ruhe reinbringen. Niemand hat daran geglaubt, dass wir die zwei lebend bergen können, aber die Gewissheit des Todes ist anders, wenn er da und greifbar ist.»

Ob die Gemeinde Uzwil Massnahmen ergreift, ist noch unklar. Momentan herrsche Trauer über den Tod der beiden Menschen, die viel zu früh aus dem Leben gerissen wurden.

(red.)

veröffentlicht: 7. Juli 2020 18:31
aktualisiert: 8. Juli 2020 21:16
Quelle: TVO

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