«Es war eine Lärmklage und wir wurden gleich darauf aufmerksam gemacht, dass wahrscheinlich eine grössere illegale Party stattfindet», sagt Dionys Widmer, Mediensprecher der St.Galler Stadtpolizei.
Dieser Eindruck wurde schnell bestätigt: Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, war bereits ausserhalb der Liegenschaft Personen- und Musiklärm zu hören.
Aufgrund der vermuteten grösseren Party wurden mehrere Patrouillen der Stadtpolizei St.Gallen beigezogen, wie es heisst.
Versteckspiel mit der Polizei
Anschliessend klingelten die Einsatzkräfte an der Wohnungstür. Sogleich waren aus dem Innern Geräusche zu hören, die Türen waren verschlossen worden. Nach mehreren Minuten erschien die Wohnungsmieterin mit vier weiteren Personen an der Haustüre. Sie erklärten, zu viert eine Party gefeiert zu haben.
«Wir sind aufgrund der festgestellten Geräusche davon ausgegangen, dass sich noch viel mehr Personen in der Wohnung aufhalten müssen, auch wenn dies bestritten wurde», sagt Dionys Widmer.
Da die Polizisten die Wohnung jedoch nicht ohne weiteres durchsuchen dürfen, erschien auch ein Vertreter der Staatsanwaltschaft vor Ort, um über eine Hausdurchsuchung zu entscheiden.
«Als klar war, dass die Staatsanwaltschaft involviert ist, kamen die versteckten Personen auch aus der Wohnung und wurden gebüsst», sagt Widmer.
Die 31 Teilnehmenden müssen eine Ordnungsbusse von 100 Franken bezahlen, die 19-jährige Partyveranstalterin kostet die Party doppelt so viel.
Mehrere Partys in kurzer Zeit
Für die St.Galler Polizisten summieren sich solche Einsätze in letzter Zeit. Sei es im Kanton, wo die Polizei eine Corona-Skeptiker-Veranstaltung in Gommiswald beschäftige, oder eben auch in der Stadt. Letzte Woche fand eine Party mit fast 100 Leuten statt. Am Wochenende davor waren es rund 50 Personen gewesen.
«Es ist tatsächlich so, dass wir in letzter Zeit mehrere solcher Partys auflösen mussten», sagt Widmer. In der Regel – und auch im aktuellen Fall – seien es junge Personen, die einfach feiern wollen und nicht etwa Corona-Skeptiker.
Der Hintergrund sei für die Stadtpolizisten aber auch nicht entscheidend: «Wir tolerieren solche Partys nicht. Wenn wir darauf aufmerksam werden, beenden wir die Versammlung und verteilen wie in diesem Fall Bussen.»
Auffällig ist auch, dass schon mehrere dieser Partys unter der Woche stattgefunden haben. Eine klare Tendenz dazu gebe es aber nicht, sagt Widmer. Auch am Wochenende sei mit solchen Einsätzen zu rechnen.
(red.)