Nach den Vorkommnissen bei Rapperswil-Jona haben sich die Schweizer Fahrenden, die Radgenossenschaft der Landstrasse, zu Wort gemeldet und kritisieren die französische Gruppe scharf: «Wir erklären hier, dass sie allen sogenannten Fahrenden geschadet haben, Jenischen Sinti und Roma...»
Die Roma-Gruppe aus Frankreich hatte sich weder an die Lärm- noch Entsorgungsvorschriften der Gemeinde Rapperswil-Jona gehalten. Als sie in Wagen bei Rapperswil-Jona das von privater Seite zur Verfügung gestellte Stück Land verliessen, blieb massenhaft Abfall zurück, darunter auch eine Waschmaschine.
Dieses Verhalten zerstört Lebensgrundlage
Nicht nur das. Die Gruppe hatte eine Hochzeit gefeiert, die Rechnung für die gemieteten Zelte aber nicht beglichen. Anwohner hatten sich wegen dem Lärm beklagt.
«Wer nach einem Halt eine Sauerei hinterlässt, zerstört unser Lebensgrundlage, zerstört den Spontananhalt und den guten Willen der Sesshaften, die uns Land zur Verfügung stellen», teilt die Radgenossenschaft mit.
Die Schweizer Fahrenden bekommen von der Gemeinde Rapperswil-Jona Rückendeckung: «Der Unterschied ist sehr gross, mit Schweizer Reisenden haben wir kaum Probleme, sie halten sich an die Vorschriften», sagt Gemeindepräsident Roland Manhart. Bei Fahrenden aus dem Ausland sei dies oft nicht so.
Schweizer Fahrende schweigen nicht mehr
Das stösst den Schweizer Fahrenden sehr sauer auf. Bis anhin hat unter Fahrenden hat das unausgesprochene Gesetz gegolten, sich gegenseitig nicht anzuschwärzen. Doch damit ist nun Schluss: «Wir werden künftig jedes derartige Verhalten anprangern, das uns allen schadet; wir werden die Schuldigen nennen, egal ob es Roma, Sinti oder Jenische sind. Wir müssen es, im Interesse unseres Überlebens. Wir schweigen nicht länger.»
Die Schweizer Radgenossenschaft der Landstrasse zeigt sich auch sehr verärgert über die Berichterstattung in den Medien, weil diese kaum einen Unterschied zwischen Schweizer und ausländischen Fahrenden mache.