Sechs infizierte Mitarbeitende: «BBC» bleibt vorübergehend geschlossen

«Die Stimmung ist gedrückt», sagt Rita Bolt, Mediensprecherin des «BBC Butterbarcafe». Das Lokal am Gossauer Bahnhof hat es erneut mit dem Coronavirus zu tun: Nachdem wegen eines infizierten Partygastes rund 800 Personen kontaktiert werden mussten, befinden sich nun sechs Mitarbeitende in Quarantäne. Sie hatten einen Corona-Abstrich machen lassen, die Tests fielen positiv aus.

«BBC» öffnet nur, wenn Tests negativ sind

Ab heute Dienstag und noch bis mindestens Donnerstagabend bleibt das «BBC» deshalb geschlossen. Diese Schliessung sei nicht angeordnet worden, sondern in Absprache mit dem Kanton St.Gallen erfolgt, sagt Bolt. Sämtliches Personal wird am Donnerstag nochmals getestet. Bei einem negativen Ergebnis soll die Bar aufs Wochenende hin wieder geöffnet werden. Die Geschäftsleitung will am Freitag erneut informieren.

In der Verwandtschaft und im Ausgang angesteckt

Laut «BBC» haben sich vier von sechs Angestellten wissentlich nicht im Betrieb angesteckt. Einer von ihnen infizierte sich vermutlich über ein Familienmitglied, drei weitere Mitarbeitenden steckten sich möglicherweise in den Ferien oder im Ausgang in St.Gallen an. «Man weiss es nicht genau, aber es kann sein, dass sich die anderen zwei Mitarbeitenden bei der Arbeit angesteckt haben», sagt Rita Bolt. Zwei haben leichte Symptome, die anderen keine.

Ein betroffener Mitarbeiter arbeitete am vergangenen Samstag noch. Er trug eine Maske, weshalb das «BBC» davon ausgeht, dass keine weiteren Personen infiziert wurden. Bezüglich Contact Tracing steht das Lokal mit dem Gesundheitsdepartement des Kantons St.Gallen in Kontakt.

45 Mitarbeitende arbeiten im «BBC» unter der Leitung von Hanspeter Dürr. Der Betrieb könnte gemäss Mitteilung auch ohne die sechs positiv Getesteten aufrecht erhalten werden. Die Gesundheit und Sicherheit der Gäste und Mitarbeitenden gehe aber vor.

Maskenpflicht eingeführt

Wie Dürr erklärt, werden monatlich rund 30'000 Franken für die Schutzmassnahmen aufgewendet – darunter das zusätzliche Personal am Eingang, das die Daten der Gäste erfasst und die Körpertemperatur misst, mehr Sicherheitspersonal, Desinfektionsmittel im ganzen Betrieb und das Registrationssystem «Quickreg». Zusätzlich gilt neu eine Maskenpflicht für alle Mitarbeitenden.

«Es ist ärgerlich»

«Wir haben bestmögliche Schutzmassnahmen ergriffen», sagt Bolt. «Es ist ärgerlich, dass wir nun trotzdem vorübergehend schliessen müssen.» Es sei zu hoffen, dass die Fälle bei den Gästen keine abschreckende Wirkung hätten.

Zweiter Corona-Alarm innerhalb weniger Tage

Bereits letzte Woche war ein Corona-Fall im «BBC» bekannt geworden. Ein Gast, der im Nachgang positiv getestet wurde, hatte am 28. August in der Bar gefeiert. In der Folge wurden die Mitarbeitenden, die an jenem Abend arbeiteten, angehalten, eine Maske zu tragen und sich testen zu lassen.

Alle rund 800 Gäste dieses Abends mussten über den positiven Covid-19-Fall informiert werden, weil das «BBC» – entgegen der Bundesverordnung – zwar die Kontaktdaten aufgenommen, aber die Weggangszeiten der Partygäste nicht registriert hatte. Somit war nicht klar, wer gleichzeitig mit der infizierten Person in der Bar war. Deshalb wurde gar eine Quarantäne für die 800 Gäste diskutiert, wie die St.Galler Kantonsärztin Danuta Zemp gegenüber FM1Today bekanntgab.

Seit Samstag wird nun auch aufgenommen, wann die Gäste das «BBC» wieder verlassen. Dies bestätigt die Stadt Gossau auf Anfrage. «Wir behalten uns vor, situativ Kontrollen durchzuführen», sagt Patrik Strässle, Leiter der Stadtkanzlei.