Nach Lockdown

Shopping-Arena-Chef: «Andrang ist vergleichbar mit Weihnachtsgeschäft»

· Online seit 19.05.2020, 14:59 Uhr
Vielen Ostschweizern scheint das «Lädele» während des Lockdowns gefehlt zu haben. Zehntausende Personen strömten in den letzten Tagen in die St.Galler Shopping Arena. Diese bereitet sich auf ein stressiges Auffahrtswochenende vor.
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«Die Leute hatten einen Nachholbedarf nach dem achtwöchigen Lockdown», sagt Marc Schäfer, Centerleiter der Shopping Arena im Westen der Stadt St.Gallen. «Die Kundenfrequenz, die wir in den vergangenen Tagen erlebt haben, lässt sich mit einer Weihnachtswoche vergleichen.»

Weihnachten, aber kein Black Friday

Jede Person, die dieser Tage das Einkaufszentrum betritt, wird gezählt. Nach dem Lockerungsschritt am 11. Mai – seither haben die Läden und Beizen wieder geöffnet – strömten täglich rund 20'000 Personen in die Shopping Arena. «Am Samstag wurde es relativ eng, an diesem Tag verzeichneten wir gut 25'000 Besucherinnen und Besucher», sagt Schäfer. Das sei ein guter Samstag, er komme aber nicht an den Black Friday mit fast 50'000 Kunden heran.

Marc Schäfer erwartet, dass die Kundenfrequenz nun etwas abnimmt, am gestrigen Montag seien nicht mehr 20'000 Personen vorbeigekommen. Aufs lange Wochenende hin – viele Ostschweizer machen die Auffahrtsbrücke – rechnet der Chef der Shopping Arena aber erneut mit einem Andrang. Letztendlich sei die Besucherzahl aber sehr wetterabhängig.

Breite Gänge ohne Möbel

Auch wenn praktisch täglich weniger Coronavirus-Fälle gemeldet werden, gilt in der Shopping Arena wie überall auch: Abstand halten. «Wir haben glücklicherweise breite Gänge, damit die Leute nicht zu eng aufeinander stehen müssen», sagt Schäfer. Zudem seien die Sitzgelegenheiten rausgeräumt worden, damit mehr Platz zur Verfügung stehe.

An jedem Eingang des Shoppingcenters ist Desinfektionsmittel aufgestellt. Vor den Läden wurden Abschrankungen angebracht, sollten sich Schlangen bilden. «Und an neuralgischen Punkten hält unser Sicherheitsdienst die Leute dazu an, die Abstandsregeln einzuhalten», sagt Schäfer.

Maximal 5000 Kunden zur gleichen Zeit

Das Besucherzählsystem zeigt praktisch in Echtzeit an, wie viele Leute sich gerade im Einkaufszentrum befinden. «Wir haben eine Limite von 5000 Leuten fixiert», erklärt Schäfer. Am Samstag seien zur Spitzenzeit um 15 Uhr rund 4500 Personen gleichzeitig in der Arena gewesen. «Wenn es so bleibt, ist das gut, sonst müssen wir Massnahmen ergreifen.»

Dieses Spezialkonzept beinhaltet die Umstellung auf «Einbahnverkehr» – damit nicht jeder kreuz und quer herumlaufen kann. «Ausserdem prüfen wir gemeinsam mit der Stadtpolizei, ob wir aufs Wochenende hin die Aussenparkplätze in der Winkler Industrie aktivieren können. So wäre es möglich, die Kunden über einen Eingang reinzulenken.» Das definitive Verkehrsaufgebot liege aber noch nicht vor. Ziel sei es vorderhand nicht, die Parkgarage zu schliessen.

Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen, bestätigt die Anfrage zu den Aussenparkplätzen. Es gebe Abkommen, die eine solche Nutzung zulassen, auch an Spielen des FC St.Gallen werde dies so gehandhabt. Eine spezielle Bewilligung durch die Stapo sei nicht nötig.

Kontrollen durch Kanton

Ob sich die Geschäfte an die Verordnung des Bundes halten, wird vom kantonalen Amt für Wirtschaft und Arbeit überprüft. Der St.Galler Arbeitsinspektor Jakob Städler achtete bei seinem kürzlichen Kontrollgang im Möbelhaus Ikea beispielsweise auf genügend breite Wege und die Vermeidung von Menschentrauben:

Quelle: TVO

Wie es auf Anfrage beim Kanton St.Gallen heisst, werden die Arbeitsinspektoren über das Auffahrtswochenende wohl nicht stärker kontrollieren als sonst auch.

Noch ist nicht alles wie zuvor. Trotzdem ist Marc Schäfer froh über das Ende des Lockdowns: «All unsere Mieter hatten sich riesig auf die Wiedereröffnung gefreut.» Alle Geschäfte – mit Ausnahme derer, die gerade im Umbau stecken – haben ihre Pforten wieder geöffnet.

veröffentlicht: 19. Mai 2020 14:59
aktualisiert: 19. Mai 2020 14:59
Quelle: FM1Today

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